Liebe Freunde überall,
wir laden Euch wieder ein zu einem „Ausflug“ nach Israel. Auf geht’s! Start in Germany, Flug ca. vier Stunden, Landung in Israel, Fahrt nach Jerusalem ins Quartier Beth Avraham, Abendbrot, müde, die Betten warten.
Morgens 7 Uhr Bibelzeit, dann Frühstück, Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem und der Altstadtmauer. Geld tauschen. Am nächsten Tag beginnen wir auf den Baustellen. Wir teilen uns in Kleingruppen (diesmal Einsatz auf dem Golan, in Hadera, Jerusalem, Bat Yam). Die Außengruppen nehmen ihr Gepäck mit, weil sie dort auch wohnen werden. Bye Bye!
Auf dem Golan helfen wir einer jungen Familie beim Hausbau. Kornelius und Robin legen Holzfußboden. André fliest das Bad. Jürgen und Claudia gehören zur Gruppe in Hadera und helfen, ein Altersheim zu verschönern. Jürgen arbeitet an der Außenwand Claudia streicht Fenster.
Eine Wohnung in Jerusalem: schwarz von Schimmel. Eine Baustelle für Hardliner. Kommt ihr mit??? Markus und Karl arbeiten dort zusammen mit Jochen, nachdem andere aus der Gruppe am Tag zuvor verzweifelt aufgegeben hatten.
Wenn eine Renovierung fertig ist, gehört zum Abschluss auch das Aufhängen von Bildern und Lampen dazu. Karsten (auf der Leiter) arbeitet in einer Wohnung von Holocaustüberlebenden in Bat Yam (Nähe Tel Aviv). Jetzt kommt mit auf eine andere Baustelle. Sita ist 86 Jahre alt. Sie ist damals mit ihrer Familie von den Nazis aus Rumänien vertrieben worden. Heute ist sie Witwe und wohnt in Jerusalem. Ruth geht regelmäßig zu ihr und hilft ihr beim Einkaufen.
Wir müssen die Küchendecke aufmachen. Böse Überraschung: Jochen entdeckt in einem stillgelegten Schornstein nasses Material. Ruth streicht inzwischen eine kleine Abstellniesche mit Haftgrund vor. Dort hatten sich auch Putz und Farbe gelöst. Sita ist gern zu einem Foto bereit und hält die Leiter fest. Die Küchendecke muss erst mehrere Wochen trocknen, bevor die nächste Handwerkergruppe weitermachen kann.
Eine Firma reparierte das kaputte Dach des Wohnblocks. Sita ist sehr geduldig. Sie genießt inzwischen den Neuanstrich der übrigen Räume, hat wieder Gardinen und Bilder hängen und sagt oft mit jiddischem Akzent: „Alles ist gut, feine Leute waren das, so feine Leute“. Nächste Woche hat Sita wieder Termin in der Physiotherapie. Ruth begleitet sie. Da fällt ihr das Laufen und die Busfahrt leichter. Sita ist sehr dankbar und sagt immer wieder „Du bist meine Tochter“. Wunderbar!
Jetzt wollen wir mit Euch an den drei wichtigen Gedenktagen des April unterwegs sein: Holocaustgedenktag, Gedenktag für die Gefallenen, Unabhängigkeitstag. Am Holocaustgedenktag ertönen vormittags um 10.00 Uhr in ganz Israel die Sirenen. Gedenkminute. Alle Menschen halten inne. Autos, Busse. Straßenbahn, im Supermarkt, auf unseren Baustellen, überall Stillstand. Am Abend zuvor sind wir eingeladen zu einer Gedenkfeier. Viele Menschen sind gekommen. Für uns ist extra eine Reihe reserviert.
Zwei Soldatinnen und ein Soldat singen sehr professionell mehrere Lieder: nachdenklich, sehnsüchtig hoffnungsvoll. Gedenkkerzen werden angezündet, Grußworte gesprochen. Wir als Leute aus dem Tätervolk sitzen mitten unter den Gästen, sind herzlich willkommen und erleben tief bewegt diese Feier. Am Gedenktag für die Gefallenen werden Soldatengräber und Erinnerungsorte festlich geschmückt. Hier gehen wir mit Euch im Herzlpark in Jerusalem zwischen vielen Gedenktafeln hindurch.
Am nächsten Tag ist Unabhängigkeitstag (Nationalfeiertag): Fröhliche Stimmung, tausende Israelfahnen schmücken das Land. Wir spazieren durch den Herzlpark. Heute ist auf unseren Baustellen Pause. Kommt Ihr mit zu Edith? Mancher kennt sie von vergangenen Rundmails. Mancher war selbst mit auf ihrer Baustelle. Ihre Wohnung ist klein und ärmlich.
Seht Euch mal den Küchenschrank an: Der ist marode, am Auseinanderfallen und wird zusammengehalten von Klebeband. Von Eurem Spendengeld kauften wir was Neues: einen breiten und einen schmalen Schrank. Jochen baut die Möbel auf. Edith freut sich „Ich habe keine Wörter, ich danke vielmals, ich habe einfach keine Wörter!“
Und weil sie grad gar nicht fein angezogen ist, möchte sie leider nicht mit auf das Foto. Nun sind die zwei Handwerkerwochen schon wieder um. Die Zeit verging so schnell. Erlebniswochenende im Norden Israels, Fahrt nach Arad im Süden, Wüste, Baden im Toten Meer, ... Längst nicht alles ist hier aufgeschrieben. Koffer packen, Zimmer saubermachen, und ab geht’s mit den Autos zum Flughafen.
Der Segen Gottes geht mit. Ihr segnet Israel, Gott segnet Euch. Ein wunderbarer göttlicher Kreislauf. In Germany könnt Ihr in Euren Familien, Gemeinden, Dörfern und Städten, an der Arbeitsstelle, überall, Botschafter für Israel sein. Eure Botschaft kann sein: „Der Gott Israels, der Gott der Bibel, hat genaue Pläne mit seinem Volk und Land und mit uns Menschen aus den anderen Ländern!
Leute, lest in der Bibel den Römerbrief, Kapitel 9 bis 11!“ Wie geht es Euch nach diesem „Ausflug“? Wir freuen uns, wenn Ihr etwas von Euch hören lasst, auch wenn wir nicht allen zurückschreiben können. Vielen Dank für Eure Liebe und vielfältige Unterstützung des Handwerkerdienstes. Seid alle reich gesegnet mit Schalom!
Ruth und Jochen
Bankverbindung: Saechsische Israelfreunde
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BIC:GENODEF1MIW