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| Pfr. Matthias Franke, Dennheritz

Kannst du meinen Freunden von Jesus erzählen?

Wieder einmal in Äthiopien unterwegs – ein Bericht über die 14. Reise von Pfarrer Matthias Franke im Juni 2012

In unseren deutschen Bibeln endet die Apostelgeschichte immer mit einem Punkt. Der überaus sprachbegabte Richard Wurmbrand erläuterte bei einem Besuch in unserer früheren Gemeinde in einem Vortrag, dass im griechischen Original bei exakter Übersetzung nicht ein, sondern drei Punkte stünden. Dies würde bedeuten: das Evangelium breitet sich immer weiter aus. Die Kirchengeschichte wäre demnach eine andauernde Fortsetzung der Apostelgeschichte, und auch unser Leben könnte und sollte eine Fortsetzung der Ausbreitung des Evangeliums sein. Wir sind uns in unserem kleinen, scheinbar unbedeutenden Alltag dessen selten bewusst.

Wir wünschen uns sicher oft das klare Reden und die spürbare Gegenwart Gottes. In den vielen Jahren vor meinen Äthiopienfahrten war ich in Osteuropa unterwegs. Oft habe ich einen Teil meines Urlaubs in Osteuropa verbracht. Wir besuchten Überlebende des Holocaust in vielen Ländern, und in Rumänien war ich oft zu Diensten bei den Siebenbürger Sachsen.

Schon damals habe ich festgestellt, dass bei diesen Fahrten Gott klarer, unmittelbarer erfahrbar war als im Alltag zuhause. Vielleicht liegt es daran, dass die Verheißung der Gegenwart Jesu im Missionsbefehl genau übersetzt heißt: „Geht in alle Welt und macht zu Jüngern alle Völker, und indem ihr hingeht, bin ich bei euch alle Tage!“

Ich wünschte mir, Gott in meinem Alltag genau so klar und real zu erleben wie in den Zeiten des Unterwegssein. Da ich im Frühjahr nicht in Äthiopien war und die Absprache mit meinen Freunden schwer möglich ist, habe ich im Vorfeld meiner Reise sehr intensiv danach gefragt, was denn auf Gottes Agenda für die Reise steht.

So saß ich Ende Mai in meinem Garten im hörenden Gebet mit der Frage: „Was ist dein Wille, Herr? Welches sind deine Schwerpunkte?“ Da tauchten zwei Frauen auf, Zeuginnen Jehovas, die mit mir darüber reden wollten, wie es sein wird, wenn Christus seine Herrschaft aufrichten wird. Am Ende des Gesprächs fragte mich eine von ihnen: „Dürfen wir Ihnen drei Verse aus der Bibel vorlesen?“ Warum nicht?

Und so las sie mir aus dem Psalm 72 die Verse 12-14: „Denn er wird den Armen erretten, der um Hilfe schreit, und den Elenden, der keinen Helfer hat. Er wird gnädig sein den Geringen und Armen, und den Armen wird er helfen. Er wird sie aus Bedrückung und Frevel erlösen, und ihr Blut ist wert geachtet vor ihm.“ Als die beiden gegangen waren, nahm ich meine Bibel und las mir diese Verse noch einmal durch, und ich staunte nicht schlecht, dass in den Versen davor und danach jeweils von Saba (Äthiopien) die Rede ist. Der 15. Vers lautet: „Er soll leben und man soll ihm geben vom Gold aus Saba.“ Genau mit diesem Vers hatte mich auf einer anderen Reise einer aus dem Gebetsteam in Addis begrüßt, und in seiner Übersetzung hieß es: „Und ich will dir die Schätze Äthiopiens geben!“

Solche Erfahrungen ermutigen mich. Zeigen sie mir doch immer wieder, dass Gott seine Hand über allem hat. Gott hatte mir aufs Herz gelegt, dass ich mich bei der kommenden Reise mehr um Einzelne kümmern soll. So lag der Schwerpunkt der 14. Reise auf der Seelsorge. In Äthiopien ist Seelsorge in unserem Sinn wenig verbreitet.

Viele Christen, wenn sie ihr Leben Jesus gegeben haben, besuchen die Gottesdienste und werden selbst schnell zu Missionaren. Dabei haben sie keinerlei Ausbildung, sondern nur ihr brennendes Herz für Jesus und für die, die Jesus noch nicht kennen. So hatte ich auf dieser Reise das große Vorrecht, mit einigen Leuten zusammen zu sein, die oft schon jahrelang für Jesus leben, die aber selten oder noch nie die Gelegenheit hatten, intensiv Seelsorge in Anspruch nehmen zu können. Natürlich kann ich darüber wenig berichten, aber einiges kann und möchte ich mit euch teilen. [...]

Lesen Sie den ganzen Bericht in der Ausgabe 4|1012

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