Ferien in Sachsen

Kinder aus Sderot verbringen Ferien in Sachsen

Nach 2 Jahren Verschieben, Warten, Hoffen und Bangen war es endlich soweit: 12 israelische Kinder waren mit 3 Betreuern für knapp 2 Wochen als Feriengäste in Sachsen. Viele Ehrenamtliche der Sächsischen Israelfreunde haben mitgewirkt, um den Aufenthalt der 10 bis 14-Jährigen zu einem besonderen Erlebnis zu machen.
Und die Zeit wurde prall gefüllt: Von einem Picknick am Schullandheim Netzschkau, wo die Kinder untergebracht waren, über das Goldmuseum, einen Kletterpark, das Instrumentenmuseum, Kajak-Fahrten, der Festung Königstein, einer Fahrt nach Dresden inklusive Besichtigung des Landtages bot sich den jungen Israelis viel Abwechslung zu ihrem Alltag im Kibbuz Nir Am. Dieser liegt unweit von Sderot im Grenzgebiet zum Gaza-Streifen und ist sehr häufig vom Raketen-Terror der Hamas und des islamischen Dschihad direkt betroffen. Einige Zeit ihres jungen Lebens haben sie bereits in den dortigen Bunkern verbracht, die sie innerhalb von wenigen Sekunden aufsuchen müssen, wenn es wieder einen Raketenalarm gibt. Entsprechend traumatisiert sind viele der Kinder und Jugendlichen in der Region. Umso wichtiger war es, ihnen in diesem 10 Tagen eine glückliche und unbeschwerte Zeit zu ermöglichen.
Den Familientag im Begegnungszentrum in Reichenbach nutzten auch viele weitere Sächsische Israelfreunde, um die Gäste aus dem Heiligen Land kennen zu lernen, sich auszutauschen und Pläne für die Zukunft zu schmieden.
Diese Einladung wird sicherlich nicht die letzte gewesen sein und so Gott will, wird es in Zukunft auch einen Austausch mit deutschen Kindern und Jugendlichen in die andere Richtung geben.

 

 

 

 

 

Wie hat es angefangen?

Die Sächsischen Israelfreunde sind seit 15 Jahren mit ihrem Handwerkerdienst in Israel unterwegs, um Wohnungen von Holocaustüberlebenden zu renovieren. In diesem Zusammenhang haben sie auch eine große Suppenküche in der Grenzstadt Sderot für Bedürftige gebaut. Zu diesen Bedürftigen gehören auch viele Überlebende des Holocaust.

Bei ihrem 2 jährigen Aufenthalt in Sderot lernten die Sachsen auch das Leben der Menschen in der Grenzstadt kennen, erfuhren u.a. vom Leid der Kinder, die unter den ständigen Raketenangriffen der Hamas aus Gaza leiden. Viele Kinder sind traumatisiert und werden in einer Spezialklinik für Kinder-Traumata in Sderot behandelt. Zu jedem Kindergarten, zu jeder Schule, zu jedem Spielplatz in Sderot gehören Bunker.

Ein Leben ohne Raketenalarm kennen die Kinder von Sderot nicht.

Deshalb kamen die Sächsischen Israelfreunde auf eine Idee: Sie laden 2020 in den Sommerferien Kinder aus Sderot ins schöne Sachsenland ein. Im Juli 2020 sollten die Kinder und ihre Eltern im Freistaat Sachsen zu Gast sein. Doch die Corona-Pandemie hat das Projekt um zwei Jahre verschoben.

Nun hat es vom 24. Juli bis zum 4. August endlich geklappt!

Bundesweit hat es so ein Projekt hat es noch nicht gegeben. Schüler- und Studentenaustausche schon. Aber  noch nie waren so viele jüdische Kinder bei uns.

Für die SIF ist die Kinderaktion ein lebendiges Zeichen im Kampf gegen Antisemitismus. Die Sachsen tun was - genau das ist das Motto und der Beweggrund der Sächsischen Israelfreunde e.V. beim Projekt „Ferien in Sachsen“.

„Jüdisches Leben gehört zu Sachsen“, so der Ministerpräsident Sachsens, Michael Kretschmer.

Dann sollten wir das auch gemeinsam schaffen!