Zeitschrift "ZUM LEBEN"

Zum Leben 4 | 2014 - „O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, ...“ Jesaja 62,6

Zum Leben 4 | 2014

Liebe Freunde,

im Nahen Osten geht es drunter und drüber. Hunderttausende sind in Syrien von den unterschiedlichsten islamischen Verbrecherorganisationen ermordet worden. Und dies mit dem Ruf „Allah u Akbar!“ (Allah ist groß). Was mag das nur für ein Gott sein, in dessen Namen das alles geschieht. Mit dem Gott der Juden und Christen hat er allemal nichts zu tun! Mosab Hassan Yousef, der Sohn eines der Hamas-Gründer, hat sowohl im israelischen Fernsehen als auch bei CNN und in vielen anderen Sendern gesagt: „Der Allah des Koran ist weltweit der größte Terrorist.“ IS, Al-Qaida, Hisbollah, Hamas und viele mehr, sind mordend unterwegs im Namen dieses Allahs.

Keine Friedensdemo – vielleicht organisiert von der EKD – fordert ein Ende dieses Mordens, ja, des Genozids an arabischen Christen, Jesiden und Kurden. Stattdessen folgt man der einseitigen Meinung der vielen „Nahostexperten“, die vom sicheren Deutschland aus den Gaza-Konflikt kommentieren, wie schlimm doch die „bösen Israelis“ mit den Palästinensern umgingen. Wer die Fakten dabei wirklich kennt, weiß um die menschenverachtende, zynische Strategie der Hamas, für die doch tatsächlich Menschen in Deutschland Verständnis haben.

Mancher weiß aber auch um die Wunder des Gottes in diesem Konflikt, von dem wir in Psalm 121,4 lesen: „Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht!“. Aber obwohl im syrischen Bürgerkrieg allein in den letzten zwei Jahren mehr Menschen umgebracht worden sind als im gesamten arabischen- israelischen Konflikt, einschließlich aller Kriege seit 1948, fokussiert sich die Welt auf das, was Israel tut. Diese Einseitigkeit, diesen „douple standard“, dieses Messen mit zweierlei Maß kann man nur Antisemitismus nennen, der sich scheinheilig als Israelkritik tarnt.

Um in dieser unfairen Situation den Menschen in Israel unsere Solidarität zu bekunden, sind wir als Sächsische Israelfreunde e.V. mitten im Gaza-Konflikt mit einer Gruppe von 51 Freunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Anfang August zu einer Solidaritätsreise nach Israel aufgebrochen. Berichte darüber sind in diesem Heft und auf unsere Homepage zu finden. Wir danken besonders Werner Hartstock und Moshe Gabay, die diese Reise innerhalb einer Woche auf die Beine gestellt haben. Mir geht es aber um die geistliche Dimension dieser Ereignisse und darum, was das mit jedem von uns zu tun hat.

Die Mehrzahl der Christen in Deutschland und Westeuropa sind Theoretiker eines Gottesbildes, das nicht mehr allzu viel mit dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs/Israels zu tun hat. Wir haben uns vielmehr sehr weit vom Vater unseres Herrn Jesus entfernt! Deshalb ist es wichtig, dass wir auf unsere Brüder und Schwestern hören, die mit ihren Familien in Israel und in den Autonomiegebieten leben, sie besuchen, füreinander einstehen, hören, was sie zu sagen haben, im Gebet verbunden sind und sie auch finanziell unterstützen. Wir sollten dem in Gottes Wort nachspüren, was ER mit seinem Volk vorhat, in dessen Stamm wir als „wilde Zweige“ eingepfropft sind. Kurz, wir sollten auf den hören, dem wir gehören, wenn wir IHM gehören?!

Es ist wie in den Zeiten Moses und Josuas. Erst der eine und dann der andere hatten dem Volk die Wahlfreiheit vorgelegt, und dies mehrmals im Laufe ihres Dienstes als die Anführer des Volkes. Bei der Wahl zwischen dem lebendigen Gott und den Götzen aus totem Material geht es letztlich um Segen oder Fluch, um Leben oder Tod! Es geht um Bekehrung und freiwillige Hinwendung zu Gott und seinen Geboten, um das, was die Propheten immer wieder geschrieben haben, „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht!“, bzw. um die Abkehr vom Glauben an Gott mit allen Konsequenzen.

Heute sagen auf einmal gemäßigte Muslime, Barack Obama und andere, dass der Islamische Staat (IS) gar nicht islamisch sei. Das hieße aber, dass nach diesem Verständnis auch die Hamas und all die anderen nicht islamisch sind. Dem hat Jerry A. Coyne, Ökologie-Professor an der Universität Chicago entgegengehalten: „Wenn der IS nicht islamisch ist, dann war die Inquisition nicht katholisch. Mit dem, was gerade in dieser Welt läuft, ist der Islam am Ende!“ Dies erinnert mich an das Lied „Freunde, kommt sing Halleluja!“, das wir als junge Christen unter der SED-Diktatur gesungen haben. In einer Strophe hieß es: „Diese Welt mit allen ihren Herren muss vergeh’n. Hier kann auch der Größte nicht in Ewigkeit besteh’n.

Diese Welt mit allen ihren Herren muss vergeh’n, aber unser Herr, der kommt!“ Gläubige Juden und Christen warten auf den Messias, die Juden auf sein erstes Kommen, die Christen auf sein zweites. Was uns stark verbindet, ist also das Warten auf sein Kommen, und hierfür werden sowohl in der Hebräischen Bibel (AT) als auch im Neuen Testament starke Zeichen angekündigt, die seinem Kommen vorausgehen müssen. Es geht also nicht darum, wer in der Diskussion um das Kommen des Messias Recht hat – dies bringt weder Juden noch Christen etwas. Die Frage heißt wohl eher: Glaube ich dem Wort Gottes und bin ich bereit, wenn er kommt? Wenn der Messias kommt, dann können wir ihn immer noch Fragen, wer von uns Recht hat, Juden oder Christen. Aber bis es soweit ist, sollten wir uns für den Segen entscheiden und für sein Kommen beten!

Dies wünsche ich Euch/Ihnen von ganzem Herzen!

Wilfried Gotter

Unsere Zeitschrift erscheint 3x jährlich und lebt von Spenden.

Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei unterstützen. Zur Orientierung: 35 € pro Jahr. Jede Spende ist willkommen.

  Spenden

Geben Sie im Verwendungszweck einfach "PDF-Ausgabe Zum Leben" an.