Zeitschrift "ZUM LEBEN"

Zum Leben 4 | 2009 - Gedenken an das Massaker von Hebron vor 80 Jahren

Zum Leben 4 | 2009

„Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht.“
5. Mose 32,7

Liebe Israelfreunde in Sachsen und darüber hinaus,

das Jahr der Jahrestage neigt sich dem Ende zu. 70 Jahre Beginn des Zweiten Weltkrieges, 60 Jahre Grundgesetz und Bundesrepublik sowie 20 Jahre Friedliche Revolution und Mauerfall sind Anlässe des Gedenkens. Auch Gottes Wort ermahnt zum Gedenken. So steht in 5. Mose 32,7: „Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht.“ Aus der Geschichte gilt es, Schlüsse zu ziehen für die Gestaltung unserer heutigen Gesellschaft. Gerade unser Grundgesetz spiegelt vieles an Lehren aus der finsteren Zeit der Barbarei der National-Sozialisten wider. Dafür können wir dankbar sein. Doch je länger das Geschehene zurückliegt, umso weniger sind sich auch viele Politiker der geschichtlichen Bezüge bewusst.

Es ist gerade einmal 20 Jahre her, dass mit Kerzen und Gebeten bei friedlichen Demonstrationen der israelfeindlichen SED-Diktatur das Ende bereitet wurde. Dies alles und erst recht die Bespitzelung und Repression Andersdenkender durch die Stasi, die Benachteiligung von Christen in Bildung und Beruf, die Mangel- und Misswirtschaft, der Verfall unserer Städte und der Infrastruktur sowie die massive Verschmutzung der Schöpfung scheinen bei Vielen vergessen zu sein. Da bekommt die Partei, die bis 1989 noch SED hieß, seitdem nicht aufgehört hat, sich
umzubenennen und für diese „Leistung“ inzwischen sogar einen Oskar bekommen hat, Stimmenzuwächse, die ihr die Rückkehr an die Macht ermöglichen. Eine Erklärung dafür steht in den Sprüchen Salomos 26,11: „Wie ein Hund wieder frisst, was er gespien hat, so ist der Tor, der seine Torheit immer wieder treibt.“ Erst recht trifft dies natürlich auf Leute zu, die trotz der seit 1945 bekanntgewordenen Verbrechen, insbesondere des Massenmordes an den Juden, national-sozialistischem Gedankengut etwas Positives abringen können.

In der Bibel trägt der Hauptfeind des Volkes Israel den Namen Amalek. Im 1. Samuel 15,2 steht dazu: „So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe bedacht, was Amalek Israel angetan und wie es ihm den Weg verlegt hat, als Israel aus Ägypten zog.“ Es spricht Bände, wenn eine inzwischen verbotene Musikgruppe der Neonazis eine CD herausgebracht hat, die ausgerechnet den Titel „Amalek“ trägt und dort von „Bomben auf Israel“ grölt. Da verwundert auch die Verbundenheit mit Hamas und Hisbollah nicht. Dass sich brauner Ungeist mit den islamischen Feinden des jüdischen Volkes verbündet, hat indes eine lange Tradition. Schon der Großmufti von Jerusalem, Hadj Amin al Husseini, konnte sich der Solidarität des national-sozialistischen »Großdeutschland « sicher sein, wie Heinrich Himmler in einem Telegramm schrieb. Dafür unterstützte der Mufti die Nazis, indem er die Waffen-SS durch islamische Kämpfer aus Bosnien verstärkte.

Es war jener Mufti, der bereits vor 80 Jahren in Palästina den Terror gegen die dort ansässigen Juden anzettelte. Am 23. August 1929 ermordete ein islamischer Mob 67 jüdische Männer, Frauen und Kinder (Siehe Artikel: 80 Jahre „TARPAT“). Viele jüdische Häuser, wie das Krankenhaus „Hadassah“, das auf der Titelseite zu sehen ist, wurden zerstört. Die britische Mandatspolizei schritt nicht ein, evakuierte aber nachher die überlebenden Juden nach Jerusalem. Damit hörte die seit mehr als 3000 Jahren in der Stadt der Erzväter Israels ansässige jüdische Gemeinde auf zu existieren.

Weder damals noch beim Versuch in Europa verfolgter Juden, in das Land der Väter einzuwandern, haben die Briten eine gute Rolle gespielt. Jetzt ist jedoch ein Offizier der Streitkräfte Ihrer Majestät durch besondere Courage öffentlich in Erscheinung getreten, als sich die Vereinten Nationen wieder einmal anschickten, Israel dafür zu verurteilen, dass es gewagt hat, sich gegen die Terrorangriffe seiner Feinde zu wehren. Der frühere Kommandant der Britischen Streitkräfte in Afghanistan, Oberst Richard Kemp, hat die Israelische Armee am 16. Oktober vor dem
UN-Menschenrechtsrat in Genf gegen die Vorwürfe des Goldstone-Berichts in Schutz genommen. U.a. sagte er: „… Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte haben während der Operation `Gegossenes Blei´ mehr zum Schutz der Rechte von Zivilisten in einem Kampfgebiet getan als jede andere Armee in der Geschichte der Kriegsführung. Israel tat dies, während es einem Feind gegenüberstand, der sein militärisches Potential absichtlich hinter dem menschlichen Schutzschild der Zivilbevölkerung positionierte. ...“

Das hat allerdings das UN-Gremium nicht davon abgehalten, dem Goldstone-Bericht zuzustimmen. Von Genf ging damit das Signal aus, dass die Bekämpfung des Terrorismus ein Verbrechen sei. Aber was kann Israel anderes von einer Weltorganisation erwarten, in deren Generalversammlung im nächsten Jahr Libyen den Vorsitz übernimmt, dessen Staatschef der langjährige Terrorpate Muammar al-Gaddafiist?

Das Außenministerium des Staates Israel hat darauf die einzig richtige Antwort gegeben: „Israel wird damit fortfahren, von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch zu machen und Maßnahmen zu ergreifen, um das  Leben seiner Bürger zu schützen.“ Dies deckt sich hundertprozentig mit der Aussage unserer deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede am 18. März vergangenen Jahres vor der Knesset: „Jede Bundesregierung und jeder Bundeskanzler vor mir waren  der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels verpflichtet. Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes. Das heißt, die Sicherheit Israels ist für mich als deutsche Bundeskanzlerin niemals verhandelbar.“ Es spricht auch für die Verlässlichkeit dieser Kanzlerin als politische Erbin Konrad Adenauers, Franz-Josef Strauß´ und Helmut Kohls, wenn im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP zur Bildung der
neuen Bundesregierung steht: „Wir bekennen uns zur besonderen Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel als jüdischem Staat“.
Genau das heißt es, Konsequenzen aus dem Gedenken zu ziehen!

Lothar Klein

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