Zeitschrift "ZUM LEBEN"

Zum Leben 3 | 2010 - Eremoshöhe

Zum Leben 3 | 2010

Schalom, liebe Freunde,

in Polen brach ein Damm, so las man es vor wenigen Wochen in der Zeitung. Manche meinten, dieses Mal war es nicht so schlimm wie im Jahr 2002. Andere meinten, die gebrochenen Dämme in Pakistan seien ein Strafgericht Gottes, weil sich in vielen Tälern, die vom Hochwasser heimgesucht werden, Lager der Taliban befanden. In Russland brannten die Wälder. In Indonesien brach ein Vulkan aus, der seit 400 Jahren nicht mehr ausgebrochen ist. China wurde von Erdrutschen und Überschwemmungen heimgesucht und im Iran gab es wieder ein Erdbeben. Wieder andere meinen, die Dämme brechen im ethischen und geistigen Bereich unseres Volkes.

Vielleicht sind Dammbrüche ganz einfach auch nur ein „Zeichen der Zeit“, die wir als Christen deuten müssen. Ich glaube nicht, dass wir diese Entwicklungen aufhalten können. Unser Himmlischer Vater hat seinen Heilsplan mit seiner Welt und wir sind mittendrin. Wenn die Zeit erfüllt ist, dann kommt es, wie es kommen muss. Mancher stellt die Frage: „Warum, Herr?“, oder gibt es einen Zusammenhang zwischen Sünde und Flut oder Hochwasser? Es gibt ihn. Es gab ihn schon immer. Im ersten Buch Mose lesen wir: „Als aber der Herr sah ,dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden und es bekümmerte ihn in seinen Herzen (1. Mose 6,5). Und dann kam das, was wir die Sintfl ut nennen. Alles Leben auf der Erde wurde durch diese Flut vernichtet. Nur Noah mit seiner Arche-Mannschaft überlebte. Damals regnete es 40 Tage und Nächte, diesmal war es nur ein Tag oder eine Nacht.

Seither bedeutet Flut auch Neuanfang. Denn was Gott damals dem Noah versprochen hat, dies gilt auch uns heute: „Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ Gott weiß, wie wir sind. Er weiß, wie es in meinem Herzen aussieht und dass sich daran seit den Zeiten Noah’s nichts geändert hat. Er sieht in alle Winkel meines Herzens und er hört, wenn ich nach Ihm frage. Es schmerzt ihn aber auch, wenn wir ihn in unserer Ichsucht links liegen lassen. Die materiellen Dinge unseres Lebens gehören zu den vergänglichen Dingen dieser Welt, was all diese Katastrophen immer wieder deutlich machen. Und doch hängen wir oft ganz sehr mit unseren Herzen an diesen Dingen. Vielleicht ist dies aber auch für die, die nicht betroffen waren, eine Ermahnung! Dies macht auf beeindruckende Weise eine Inschrift an einem alten Pfarrhaus deutlich: „Wir leben hier so feste und sind auf Erd nur Gäste. Aber dort wo wir sollten ewig sein, da bauen wir so wenig ein!“

Auch die Bibel ist darin in ihrer Aussage ganz klar: „Wenn du gut und reichlich zu essen hast und satt bist, dir schöne Häuser baust und darin wohnst, wenn sich dein Vermögen mehrt, dann Hüte dich, dass dein Herz nicht überheblich wird und du den Herrn deinen Gott vergisst.“ Nichts ist selbstverständlich in dieser Welt. Und weil wir oftmals nicht schätzen, was wir haben, fragen wir ständig nach dem Neuen, was wir zu brauchen meinen. Die Lösungsworte für unseren Alltag, die uns aus dieser Knechtschaft befreien, heißen Zufriedenheit und Dankbarkeit.

Am Anfang dieses Sommers sprach man noch von einem Krieg im Nahen Osten. Der ist – dem Allmächtigen sei Dank – ausgeblieben. Dafür, so sagen viele unserer Freunde in Judäa und Samaria, geht es den Palästinensern so gut wie noch nie. Hoffen wir, dass dies anhält. Wir dürfen nun auch wieder offi ziell mit unserem israelischen Reiseleiter nach Hebron, Bethlehem und nach Jericho. Kommen  Sie doch im kommenden Jahr einfach mal wieder mit! Zum Schluss eine Frage: Was macht der Allmächtige Nachts? Antwort: GNADE, denn die ist jeden Morgen neu!
Schalom,

Ihr/Euer

Wilfried Gotter

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