Zeitschrift "ZUM LEBEN"

Zum Leben 1 | 2014 - Und seine Füße werden an jedem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt. Sacharja 14,4

Zum Leben 1 | 2014

Liebe Freunde,
gerade von unserer diesjährigen Gruppenplaner-Reise aus Israel zurück, bin ich immer noch ganz bewegt von dem, was ich mit meiner Bibel erlebt habe. Der Trend geht ja für nicht Hebräisch sprechende Menschen zur Zweit- oder Dritt-Bibel. Verschiedene Übersetzungen machen doch klar, wie gewaltig das Potenzial ist, das der Allmächtige in sein Wort hineingelegt hat. Also, ich hatte dieses Mal eine meiner Arbeitsbibeln mit, die ich sonst nicht so häufig benutze.

Ich saß im Bus und da fiel mir ein Zettel in die Hand – in meinen Bibeln sind immer Zettel. Darauf stand: „Wenn Du vernünftig bist, erweise Dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie gefüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter. Lerne auch Du, nur aus der Fülle auszugießen, und habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott.

Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird sie zum See. Du tue das Gleiche! Zuerst anfüllen und dann ausgießen. Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen. Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn Du nämlich mit Dir selbst schlecht umgehst, wem bist Du dann gut? Wenn Du kannst, hilf mir aus Deiner Fülle; wenn nicht, schone Dich." (Bernhard von Clairvaux)

Wie oft hatte ich gebetet „Mach mich zu einem Kanal deiner Liebe damit ich das, was ich empfange, auch weitergeben kann!“ Und jetzt dieser Zettel in meiner Bibel mit diesem Zitat, das in aller Deutlichkeit darauf hinweist, es wäre wohl besser, kein Kanal sondern eine Schale zu sein, die sich vom Allmächtigen füllen lässt und aus dem Überfließen weitergibt. Mir scheint dies ist ein gutes Bild für unser Leben mit dem Herrn zu sein. Ist unser Leben in unseren Gemeinden nicht oftmals von der Schnelligkeit und Hektik des Alltags geprägt?

Geistliche Erfahrungen aus der Sonntagspredigt oder aus dem Hauskreis rauschen dahin wie in einem Kanal! Das „normale“ Gemeindeprogramm lässt keinen Freiraum für das Thema Israel. „Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen!“, lese ich auf einer alten Postkarte. Gegen den Strom schwimmen müssen wir als Christen immer wieder, besonders dann, wenn wir uns auf die Seite Israels stellen. Ich wünsche mir und Euch allen, dass wir in diesem Jahr etwas von diesem „Schale“-sein lernen.

Wir sollten uns als Sächsische Israelfreunde und darüber hinaus immer wieder Treffen und uns gegenseitig unterstützen, füreinander Beten und miteinander reden! In den Israelgebetskreisen im Land, in Reichenbach in unserem Zentrum, auch zu den Seminarwochenenden, zur Israelkonferenz in Löbau, auf den Handwerkerreisen und auch auf den biblischen Themenreisen nach Israel. Nicht zu vergessen sind auch die „Märsche des Lebens“, die in Sachsen vorbereitet werden, um die „Decke des Schweigens“ über unserem Land zu zerbrechen.

Als „Eingepfropfte“ (Römer 11) – also zum Stamm Israels Hinzugefügte – müssen wir immer wieder auch mitten in Deutschland damit rechnen, unter Druck zu kommen, auch wegen unserer Solidarität mit Israel. Was aber auch geschehen mag – als „Schale“ werden wir aus der Quelle gefüllt, und zwar überfließend! Dies wünsche ich einem jeden von Euch.

Euer Wilfried Gotter

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