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| Horst Kuhlmann

Versöhnungseinsatz vom 24.09. – 24.10.2011

Gott ist treu!

Jesus segnete so deutlich diesen Versöhnungsdienst, dass ich mich schon auf den nächsten Einsatz freue. Auch bin ich dankbar, dass sich der Dienst ständig erweitert, obwohl ich mir noch mehr wünsche (Sprüche 3,24), wo doch die Türen so offen stehen (Offenbarung. 3,8).Wer weiß, wie lange das noch so möglich ist. Unser Geld wird immer weniger wert. Als ich 1993 in der Ukraine drei Monate diente, entsprachen 4 bis 5 D-Mark etwa einer Monatsrente, heute sind es ca. 70 Euro. Dieser siebente Einsatz im Namen des „GCL“ war in vier Wochen unterteilt.

Ich legte mit verschiedenen Gruppen insgesamt über 8.000 Kilometer mit Linienbus, Zug, Minibus oder PKW zurück. Wir verteilten Spenden, Geschenke und ca. 145 Lebensmittelpakete bei 60 Einzel- und einigen Gruppenbesuchen. In der ersten Woche waren wir zu viert im Raum Vinniza. Dem dortigen Direktor unterstehen 120 jüdische Gemeinden! Sein Großvater wurde hundertjährig von Deutschen erhängt. Trotz solcher und ähnlicher Erlebnisse gibt Gott uns Gunst bei diesen Leitern, und wir haben Zugang zu tausenden Juden.

Besonders beeindruckte uns die festliche Bewirtung eines Ehepaars zum jüdischen Neujahrsfest. Der jüdische Mann überlebte als Kind mit vier Brüdern, weil sie ihre Mutter im Wald unter Laub versteckte, und das drei Jahre lang (im Winter im Keller) – Eine Jüdin sagte, sie hätte Schlimmeres als im Ghetto erlebt. Als Margit ihr eine Perlenkette umhängte und sie umarmte, kamen ihr die Tränen. Noch nie hätte sie etwas geschenkt bekommen. Auch ihr Mann weinte, als Harald ihm eine Armbanduhr schenkte.

Eine andere Jüdin überlebte als einzige von 32 Verwandten. Sie freute sich sehr über einen goldenen Ring. Im Laufe von vielen Jahrhunderten wurden Juden hauptsächlich von Christen als Dreck und Abschaum behandelt und umgebracht (Infos unter www.kanaan. org ). Wir spüren, wie Schmuck hilft, Seelen zu heilen, denn dadurch bekommt die Person die Botschaft, „Du bist wertvoll!“ In der zweiten Woche dienten wir zu zweit auf der Krim – meistens furchtbare Leidensgeschichten und trotzdem freundliche Aufnahme. Die Bitte um Vergebung (Daniel 9,4-10; Jesaja 60,14) öffnet Herzen.

In der dritten Woche besuchten wir Juden im Raum Kiew. Wie durch Wunder ein fanden wir Nina, die im Zweiten Weltkrieg auf dem Bauernhof meines Großvaters als Zwangsarbeiterin arbeitete. Für die vierte Woche kam meine Frau allein mit dem Linienbus nachgereist. Zu viert fuhren wir in drei große Städte der Westukraine. Ein besonderes Erlebnis war in einer Synagoge die Teilnahme zu „Simchat Tora“ (Fest der Freude über das Wort Gottes ) mit Tanz und Gesang.

Plötzlich empfand ich eine tiefe Dankbarkeit dem jüdischen Volk gegenüber. Ich sagte es der Leiterin und schenkte ihr einen goldenen Ring mit den Worten: „Im Holocaust haben wir Deutschen Euch Gold und Silber gestohlen.“ Unter Tränen erzählte sie, dass ihre Verwandten in Magilov Padolsk (in diesem Ort an der moldawischen Grenze konnte ich mit der ersten Gruppe vor 46 Mitgliedern der jüdischen Gemeinde sprechen) umgebracht wurden. Diese Leiterin fragte beim anschließenden Imbiss meine Frau, woher sie ihren großen Glauben hat. So konnte Inge Zeugnis geben, dass wir alles Jesus und der Suche nach IHM verdanken.

Wie immer bei jedem Besuch beteten wir laut vor den Menschen, nachdem wir sie gefragt hatten und bekamen die Wiedereinladung. Gott multipliziert diese Arbeit. In einer Zeitung schrieb man: „Die Deutschen kommen und bringen Liebe.“ In verschiedenen Kirchen und zu Pastoren konnten wir über Versöhnung und „Warum Israel lieben?“ sprechen, ebenso viele Infos weitergeben.

Herzlichen Dank auch für Eure Gebete, die wir auch für die weitere Arbeit brauchen.

Euer Bruder in Christus, Horst Kuhlmann

Warum Israel lieben? www.gclev.de

Frau mit goldenem Ring
Frau mit goldenem Ring
Gebet um Vergebung
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101jährige Frau
101jährige Frau
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