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| Uwe Dziuballa, Chemnitz

Wir waren nie weg?

Seit dem 10. November 2012 konnten wir vom SCHALOM-Restaurant in verschiedenen Veröffentlichungen lesen: „..., das SCHALOM-Restaurant ist wieder da, ...“! Es ist schön, wenn unsere Arbeit bemerkt wird, aber wir waren doch nie wirklich weg?

Seit Mitte 2008 wussten wir, dass der Standort an der Carolastraße 5 aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr wirklich optimal für unsere Art der Gastronomie ist. Unsere Gästezahl von durchschnittlich 25 Personen im Sommer und 40 in den Herbstund Wintermonaten benötigte keine Lokalität von 98 Sitzplätzen mehr. Dann begannen so langsam einige Funktionen des Hauses in immer kürzer werdenden Abständen ihre Funktion einzustellen. Von den Fenstern angefangen, über die Heizungsanlage, die Dachdurchlässigkeit, die Fassade des Hauses, usw.

Nicht zu unterschätzen waren auch die immer stärker anwachsenden Aufmerksamkeiten von Personen durch verschiedenste Veranstaltungen in der Umgebung oder die Langeweile-Vertreibungs- Aktivitäten von gewissem Bahnhofspublikum. An bestimmten Tagen früh erst einmal Müll vorm Eingang wegräumen zu müssen oder Fäkalien und oder andere Spuren von destruktiver Aufmerksamkeit zu beseitigen, sollte sich bei uns nicht zum Hobby entwickeln.

Auch die Erweiterung unseres gastronomischen Konzeptes, angefangen von verstärkten Cateringanfragen über selbst gebackenes Brot bis hin zum Angebot, einmal mittags Gäste zu bewirten, war von der alten Küche nicht mehr zu leisten. So fassten wir den Entschluss, an einem neuen Standort, in der Nähe der Carolastraße, ein neues SCHALOM Restaurant mit den alten Werten aufzubauen. Die Planung begann Mitte 2008 und fing 2011an, Gestalt anzunehmen. Nachdem mein Bruder Lars Ariel und ich im Juni 2011 mit den Mitarbeitern des Architekten Detlef Graupner und dem Statiker das Objekt in der Heinrich-Zille-Straße ausgemessen und bewertet hatten, haben wir wenige Tage später mit Prof. Clauss Dietel erste Gedanken zur Gestaltung entwickelt.

Parallel besorgten wir uns einige Unterlagen aus dem Stadtarchiv Chemnitz. Dabei stellten wir fest, dass der Bauherr von 1870 bereits in dem Haus ein Restaurant plante. Bis zum Jahr 2012 sollte dieser Plan ein Wunsch bleiben. Mein Bruder und ich verwirklichten jetzt dieses Vorhaben. Nach zahlreichen Treffen mit Planern, den Architekten und Anträgen in Ämtern haben wir im Juli 2012 mit Michael Sawitzki die Baustelle besichtigt und die Gewerke geplant. Abwechselnd zur Bauplanung haben wir uns mit Mitarbeitern der Firma Haase & Co. wegen der Küchenplanung im SCHALOM-Restaurant auf der Carolastraße 5 getroffen.

Am 16. Juli 2012 war es nun soweit. Der Aufbau des neuen SCHALOM-Restaurants auf der Heinrich-Zille-Straße 15 begann mit diversen Abrissarbeiten. Mitarbeiter von Michael Sawitzki, mein Bruder, Helfer, unsere Köche und ich versuchten so effizient wie möglich Wände und Fußböden herauszureißen, Leitungen zu entfernen und alle Voraussetzungen für den Neubau zu schaffen. Zwischendurch besuchten uns auf der Baustelle Mitarbeiter der Brandschutzfirma, Architekten, der Statiker und auch der Vermieter. Jeder beurteilte aus seiner Sicht die Baufortschritte, welche eben erst einmal durch Abrissarbeiten geprägt waren. Es war nicht immer leicht den Überblick zu behalten und die Vorstellung zu bewahren, dass das alles einmal ein schönes Restaurant werden soll.

Neun Tage nach dem Abrissbeginn begann Uwe Görner mit dem Trockenbau des WC-Bereiches. Fast Hand in Hand damit fingen auch die Mitarbeiter von Thomas Hofmann an, die Leitungen für Heizung, Wasser und Abwasser zu legen. Verschiedene Kernbohrungen und Installationsarbeiten im Küchenbereich wurden bis Mitte August abgeschlossen. Immer wieder zog Volker Rabe, der Elektromeister, seine Strippen und gab dem Gastraum immer mehr Gestalt durch die Position der Steckdosen und Lampen. Olaf Fix verbarg mit seinem Estrich zwar alle Leitungsspuren, aber die Enden der Kabel und Leitungen ließen den Arbeitsaufwand von Klempner und Elektriker ahnen.

Nachdem der Estrich ausgehärtet war, begann Johannes Förster mit dem Fliesen der Küche. Mitarbeiter von Michael Sawitzki klebten die Fliesen im WC an. Uwe Schott baute die neue Terrassentür und das neue Fenster ein. Eine Brandschutztür, das Neuverlegen der Terrassensteine mit richtigem Untergrund (Frostschutz) und die Stufen der Eingangsbereiche fingen an das Bild zu komplettieren. Von Mitte bis Ende August bestimmten neben der Baustellenarbeit vor allem Treffen beim Möbelhaus Tuffner und Abstimmungen mit Prof. Clauss Dietel unseren Alltag. Nicht zu vergessen, parallel arbeiteten mein Bruder und ich nach unseren Tagen auf der Baustelle Heinrich-Zille-Straße am Abend im SCHALOM-Restaurant auf der Carolastraße.

Andreas Petzold und Mitarbeiter setzten unsere farblichen Vorstellungen in die Realität um. Mitarbeiter und Partner von Jens Tuffner verlegten die Dielen, die Wandverkleidung und begannen die Möbel zu produzieren. Die Mitarbeiter der Firma Haase & Co. bauten die Küche ein, nachdem Mitarbeiter von LST die Dunstabzugshaube in der Küche angebracht hatten. Die Lieferung des Fettabscheiders der Firma WERTEC und die Gestaltung des Küchenabzugs im Hof ließen so langsam ein Ende der Arbeiten ahnen.

Bis Ende September nahm also der Gastraum, die Küche, der WC-Bereich und das Außengelände unseres SCHALOM-Restaurants immer mehr Gestalt an. Bis zum 6. Oktober 2012 wurden von allen Handwerkern wie Elektriker, Trockenbauer, Klempner, Maler und Tischler die letzten Arbeiten vollendet und wir konnten nun die Eröffnung angehen. Das Ergebnis der Arbeiten wird in einem Beitrag des Stadtstreichers Chemnitz folgendermaßen beschrieben: „Von außen? Irgendwie Großstadtchic. So mit dunkelroten Markisen, großen Fenstern und warmen Licht.

Und drinnen? Geht das Wohlfühlen weiter. Echte Eichendielen, dunkle Holztische, Klavier, einladender Bartresen, farbenfrohe Hingucker an den Wänden. Oh doch - das neue SCHALOM ist wirklich eine Bereicherung. Und das nicht nur optisch. Auch die Karte mit all den leckeren Gerichten aus der koscheren Küche unterstreicht den bezaubernd modernen Anspruch des Restaurants. Dazu das hauseigene Simcha- Bier, das es inzwischen auch vom Fass gibt, die israelischen Weine mit feiner Note und die beiden Betreiber mit ihrer lockerfreundlichen Art – so lässt es sich leben. Und so füllt sich das jüdische Eck-Restaurant mit seinen 39 Plätzen schon seit der Eröffnung meist bis auf den letzten Platz.

Auch deshalb soll dann im kommenden Jahr ein Mittagsangebot dazu kommen. Doch bis dahin gilt: Hingehen. Enttäuscht sein, ist fast ausgeschlossen.“ Mein Bruder, unsere Mutter, die Köche und ich sind allen mehr als dankbar, die uns bei der Verwirklichung des neuen SCHALOMRestaurants geholfen haben! Viele der Mitwirkenden habe ich in der groben Bauabfolge genannt! Einige sehr wichtige Helfer wollten oder konnten aus Gründen der textlichen Einschränkung nicht genannt werden, aber nicht desto weniger gilt ihnen unser Dank! Seit November 2012 dürfen wir nun unsere Gäste im SCHALOM-Restaurant auf der Heinrich-Zille-Straße 15 begrüßen und alle die bisher unsere Gäste waren, haben sich von der hervorragenden Arbeit aller Mitwirkenden überzeugt. Danke!

SCHALOM Restaurantm
Heinrich-Zille-Straße 15
09111 Chemnitz

Sa bis Do 17 – 22 Uhr
Tel. 0371 69 57769
www.schalom-chemnitz.de

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