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Rakete schlägt in Kindergarten in Sderot ein

Netanjahu kritisiert Europäer wegen Messens mit zweierlei Maß

SDEROT – Eine Rakete aus dem Gazastreifen ist in der Nacht zum Samstag im Hof eines Kindergartens in der israelischen Kleinstadt Sderot eingeschlagen. Das hat die Polizei bekannt gegeben. Das Kindergartengebäude wurde beschädigt, aber niemand wurde verletzt. Als die Rakete detonierte, war das Gebäude leer.

Mehrere Bewohner geschockt

Am Freitagabend waren aus dem Gazastreifen mehrere Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden. Eine schlug in einer Straße in Sderot ein und beschädigte mehrere Autos. Eine weitere wurde vom Raketenabwehrsystem „Eiserne Kuppel“ abgefangen. Die dritte Rakete wurde nun nach längerer Suche im Hof des Kindergartens gefunden. Mehrere Bewohner der Stadt erlitten bei den Explosionen Panikattacken und mussten medizinisch versorgt werden. Sdreot liegt nur wenige Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Wenn die Alarmsirenen vor anfliegenden Raketen warnen, vergehen nur wenige Sekunden bis zum Einschlag.

Israel antwortete mit einer Serie von Luftangriffen auf Einrichtungen der radikalislamischen Hamas. Dabei kamen nach palästinensischen Angaben zwei Hamas-Kämpfer ums Leben.

Die Raketenangriffe erfolgten wenige Stunden, nachdem rund 5000 Palästinenser gegen die Anerkennung von Jerusalem als israelische Hauptstadt durch die USA demonstriert hatten. An rund 30 Orten im sogenannten Westjordanland kam es zu teils gewalttätigen Demonstrationen.

Generalmajor Yoav Mordechai, der israelische Verbindungsoffizier zu den Palästinensern, warnte vor einer Eskalation. Weitere Raketenangriffe würden zu einer schweren und schmerzhaften Reaktion der israelischen Streitkräfte führen. Letztlich müssten die Bewohner des Gazastreifens den Preis für die Aktivitäten der Terroristen bezahlen. Israel mache die radikal-islamische Hamas für alle Aktivitäten im Gazastreifen verantwortlich. Die Hamas, die sich die Vernichtung Israels zum Ziel gesetzt hat, stellt in dem Küstenstreifen die Regierung. Sie hat am Freitag zu einem neuen Palästinenseraufstand („Intifada“) aufgerufen.

Israel werde am Status quo der Heiligen Stätten nichts ändern, versicherte die Regierung am Wochenende erneut. Der Zugang der Muslime zur Al Aksa-Moschee werde nicht beeinträchtigt.

Netanjahu kritisiert Europäer

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist am Samstagabend zu einem zweitägigen Staatsbesuch nach Paris und Brüssel aufgebrochen. Er wolle sich dort gegen die doppelten Standards der Europäer wehren: „Ich höre aus Europa Stimmen, die die historische Entscheidung von Präsident Trump zu Jerusalem verurteilen. Aber ich höre von dort keine Stimmen, die die Raketenangriffe auf Israel und die fürchterliche Hetzte gegen uns kritisieren.“

Bild: Bombenexperten der israelischen Polizei untersuchen den Einschlagsort der Rakete im Hof eines Kindergartens in Sderot. Foto: Polizei Israel

Quelle: Fokus Jerusalem