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| Lothar Klein, Vorsitzender SIF

„Operation Yonatan“

oder wie Israel vor 40 Jahren der Welt gezeigt hat, wie man Terrorismus bekämpft

Vor 40 Jahren wurde die auf einer Halbinsel des Viktoriasees gelegene Stadt Entebbe über Nacht weltberühmt. Hier beendete die israelische Spezialeinheit Sayeret Matkal die einwöchige Entführung eines Passagierfl ugzeugs der Air France und befreite in der Nacht zum 4. Juli 1976 die letzten 105 der meist jüdischen und israelischen Geiseln aus den Händen palästinensischer und deutscher Terroristen im Terminal des Flughafens. Damit hatte der jüdische Staat der Welt ein Beispiel für den Kampf gegen den weltweit agierenden Terrorismus gegeben. Ohne dieses Beispiel hätte es sicher auch keine erfolgreiche Befreiung deutscher Geiseln aus den Händen palästinensischer Terroristen am 18. Oktober 1977 im somalischen Mogadischu durch die GSG 9 gegeben. Dieser Artikel zeigt die Zusammenhänge auf.

Das Geschehen im Einzelnen

Am 27. Juni 1976 war ein Airbus A300 der Air France mit zwölf Besatzungsmitgliedern und 258 Fluggästen an Bord, der von Tel Aviv über Athen nach Paris fl iegen sollte, nach dem Start in Athen entführt worden.

Die Entführer, die sich „Kommando Che Guevara“ nannten, waren zwei Terroristen der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP), sowie die beiden Gründungsmitglieder der westdeutschen „Revolutionären Zellen“ (RZ), Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann.

Die vier waren gemeinsam mit weiteren Passagieren in Athen zugestiegen und konnten wegen eines Streiks des dortigen Sicherheitspersonals unbemerkt Schusswaffen, Handgranaten und Sprengstoff an Bord bringen. Anführer des Kommandos war Wilfried Böse, der sich den Passagieren vom Cockpit aus unter dem Decknamen „Basil al-Kubaisy“ als neuer Kapitän des Flugzeugs vorstellte. Ziel der Terroraktion war es, unter Androhung der Ermordung der Geiseln die Freilassung von 40 in Israel inhaftierten palästinensischen Terroristen, die Befreiung von weiteren 13 Gefangenen aus Gefängnissen in Kenia, Frankreich, der Schweiz und Deutschland – hier konkret der RAF-Terroristen Jan Carl Raspe, Ingrid Schubert und Werner Hoppe sowie Ralf Reinders, Inge Viett und Fritz Teufel von der terroristischen „Bewegung 2. Juni“ – zu erpressen. Außerdem forderten sie 5 Millionen Dollar Lösegeld für das Flugzeug. Die Maschine wurde zum Flughafen Bengasi in Libyen umgeleitet. Eine schwangere Passagierin täuschte dort akute Gesundheitsprobleme vor, woraufhin die Luftpiraten sie als einzige Geisel freiließen. Das ermöglichte den israelischen Sicherheitskräften, wichtige Details zu den Entführern in Erfahrung zu bringen. Nach einem über sechsstündigen Aufenthalt in großer Hitze, während die Passagiere das verminte Flugzeug nicht verlassen durften und ohne Nahrung und Klimaanlage auskommen mussten, wurde die Maschine aufgetankt und landete nach ihrem Weiterfl ug am 28. Juni auf dem Flughafen Entebbe in der Nähe von Ugandas Hauptstadt Kampala. Hier schlossen sich den vier Entführern weitere drei bewaffnete PFLP-Kämpfer an. Die lokalen ugandischen Behörden unterstützten die Terroristen. Ugandas Diktator Idi Amin begrüßte sie nach ihrem Eintreffen sogar persönlich, während er den Geiseln erklärte, ihr persönlicher, „von Gott, dem Allmächtigen bestimmter Retter“ zu sein. Bald darauf wurden sämtliche 77 israelischen bzw. jüdischen sowie fünf weitere Geiseln unter den 253 Passagieren von den deutschen Terroristen anhand ihrer Namen in den eingesammelten Pässen selektiert und innerhalb des Terminals in einem Nebenraum untergebracht.

Als ein Holocaustüberlebender Böse dabei seine eintätowierte Häftlingsnummer zeigte und ihn so an die Selektion in den Konzentrationslagern erinnerte, erwiderte Böse auf den darin implizierten Vorwurf, er sei kein Nazi, sondern Idealist.

Die übrigen – bis auf zehn junge Franzosen und die Besatzung – wurden freigelassen. Michel Bacos, der entführte französische Kapitän des Flugs 139, besprach sich zunächst mit den elf Mitgliedern seiner Besatzung und verkündete Böse anschließend, dass alle Passagiere seiner Verantwortung unterlägen und deshalb die Besatzung und er keine Passagiere zurücklassen könnten, sondern bei ihnen bleiben müssten. Böse akzeptierte das. Später wurde Bacos vom französischen Staatspräsidenten der Orden der Ehrenlegion verliehen und er erhielt Ehrungen des Staates Israel und verschiedener jüdischer Organisationen. Auch die anderen Mitglieder der Flugzeugbesatzung wurden ausgezeichnet. Eine französische Nonne weigerte sich ebenfalls zu gehen und wollte den Platz einer jüdischen Geisel übernehmen, wurde aber von ugandischen Soldaten in das wartende Air-France-Flugzeug gezwungen. Damit verblieben noch 105 Geiseln in den Händen der Terroristen. Um den Terroristen kein Exempel für irgendeine Erpressbarkeit zu geben, entwickelte ein Sonderstab des israelischen Verteidigungsministeriums zusammen mit dem Geheimdienst einen kühnen Plan, um ihre Landsleute und weitere Geiseln zu befreien. Der sah vor, mehrere Einheiten der Spezialeinheit Sayeret Matkal in vier Hercules- Transportfl ugzeugen nach Entebbe zu fl iegen, begleitet von Transportmaschinen zum Abtransport der Geiseln, zwei Boeing 707, davon eine Sanitätsmaschine zur Versorgung möglicher Verletzter und eine Maschine mit einer Kommandoleitstelle, von der aus die Aktion geleitet werden sollte. Den Zwischenstopp in Kenia zum Auftanken für den Rückfl ug und die mögliche medizinische Versorgung Verletzter koordinierte der Sayeret Matkal-Kommandeur und spätere Ministerpräsident Ehud Barak. Doch zunächst musste das Ganze auf Durchführbarkeit geprüft werden. Und dafür brauchte man Zeit, doch das Ultimatum lief, denn die Terroristen hatten damit gedroht, mit der Ermordung der Geiseln zu beginnen. Während über einen persönlichen Kontakt eines ehemaligen israelischen Generals zu Idi Amin versucht wurde, Amins Unterstützung für die Terroristen einzustellen und eine Freilassung der Geiseln zu erwirken, begannen in Israel die Planungen zur Befreiung der Geiseln Gestalt anzunehmen. In Israel und vor Ort sowie bei den freigelassenen Geiseln in Paris sammelten das israelische Militär und der Mossad mehrere Tage lang Informationen und werteten diese aus. Der Flughafen Entebbe war wenige Jahre zuvor von einer israelischen Firma erweitert worden, weshalb Pläne der Anlage verfügbar waren, anhand derer der Terminal zu Trainingszwecken in Israel nachgebaut wurde. Als wertvolle Quelle erwies sich auch ein ehemaliger französisch-jüdischer Armeeo zier, der sich an wesentliche Details der Gebäude, der Entführer, ihrer Bewaffnung und ihrer Kooperation mit den ugandischen Streitkräften erinnerte.

Eine besondere, in der Vergangenheit nicht bekannte Informationsquelle war der deutsche Bundesbeamte Ulrich Wegener. Er war Gründer und Kommandeur der Grenzschutzgruppe 9 (GSG 9), einer Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes (heute Bundespolizei), die als Lehre aus dem Desaster der gescheiterten Geiselbefreiung in Fürstenfeldbruck während des Anschlages palästinensischer Terroristen auf die israelische Olympiamannschaft 1972 in München aufgebaut wurde. Nach eigenen Angaben war Wegener im Rahmen der Aufstellung der GSG 9 selbst an der Operation Entebbe der israelischen Sicherheitsstreitkräfte 1976 in Uganda beteiligt. In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte er dazu am 14. November 2000 in der Sendung „Alpha Forum“: „Ich darf einiges noch nicht sagen, weil es noch nicht freigegeben ist. Ich kann nur so viel sagen: Ich war im Interesse der Deutschen und Israelis in Entebbe, aber schon, bevor der israelische Schlag durchgeführt wurde. Wir haben versucht, Informationen zu sammeln über den Gegner, die Terroristen wie auch über die möglichen Unterstützer, die in Uganda vorhanden waren. Wir waren sehr erfolgreich und konnten sehr viele Informationen sammeln.“ Das deutsche Interesse bestand offensichtlich darin, als Lektion von München Israel bei der Befreiung seiner Geiseln zu unterstützen. Dabei bestand schon seit Gründung der GSG 9 und den engen Konsultationen mit den Israelis zwischen Ulrich Wegener und Muki Betser, dem Major der Sayeret Matkal, eine enge Freundschaft. So beschreibt es auch Muki Betser selbst in seinem Buch „Im geheimen Auftrag, das 1996 im Heyne Verlag auch in Deutsch erschienen ist. Nachdem die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte Einsatzbereitschaft signalisiert hatten, erteilte Ministerpräsident Jitzhak Rabin nach einstimmiger Zustimmung aller in der Knesset vertretenen Parteien den Einsatzbefehl an die schon auf dem Weg befi ndlichen Einheiten. Die Elitesoldaten wurden aus einer Entfernung von rund 4000 km unerkannt nach Entebbe eingefl ogen, wo sie sich insgesamt nur 90 Minuten aufhielten. Die Einsatztruppe von insgesamt etwa hundert Männern bestand aus einer Stabseinheit unter Leitung von Brigadegeneral Dan Schomron und zugehörigen Kommunikations- und Unterstützungstruppen, einer Eingreiftruppe von 29 Mann unter Leitung von Oberstleutnant Yonatan „Yoni“ Netanyahu, rund 100 Soldaten der Sayeret Matkal in verschiedenen Gruppen unter Major Moshe „Muki“ Betser und Matan Vilnai sowie einer Verstärkungstruppe, die zur Sicherung der Umgebung, zur Zerstörung der MiG-Jäger der ugandischen Luftwaffe, zur Sicherung der Übernahme der Geiseln und zur Betankung der Flieger dienen sollte.

Das erste Flugzeug identifizierte sich über Funk als eine Linienmaschine, die auf dem Flughafen tatsächlich wenig später erwartet wurde. So konnte es zunächst unerkannt landen und in einen entlegenen Teil des Flugfeldes rollen. Im Schutz der Dunkelheit wurden ein schwarzer Mercedes und einige Land Rover entladen. Man wollte damit die Landung eines hohen ugandischen Offziellen oder Amins selbst vortäuschen. Das israelische Kommando fuhr, eine Wagenkarawane Amins imitierend, direkt zum Hauptgebäude. Auf dieser Fahrt wurden zwei ugandische Wachsoldaten erschossen, die die Fahrzeuge anhalten wollten. Ugandische Truppen eröffneten ihrerseits das Feuer auf die Israelis, als diese nun zu Fuß auf das Flughafengebäude zuliefen, wobei Oberstleutnant Yonatan Netanyahu, der Bruder des heutigen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu, durch einen Schuss getötet wurde. Aus weiteren Lastfl ugzeugen wurden Panzerwagen und mit Mörsern ausgestattete Jeeps ausgeladen, mit denen die MIGs zerstört, der Rückweg gesichert und die ugandischen Soldaten vor Ort bekämpft wurden. Die mit ugandischen Uniformen verkleidete Kommandoeinheit drang in das Hauptgebäude ein, in dem die 105 Geiseln festgehalten wurden. In einem Feuergefecht wurden alle sieben Geiselnehmer, 20 ugandische Soldaten, aber auch drei der Geiseln – unbeabsichtigt durch Schüsse ihrer eigenen Befreier, da sie dem Befehl zum Hinlegen nicht nachkamen und man sie für Terroristen hielt – getötet. 102 überwiegend israelische Geiseln, einschließlich der Air-France- Besatzung, wurden schließlich befreit. Die israelischen Luftstreitkräfte fl ogen die Geiseln – mit einer Zwischenlandung zum Auftanken in Kenia – nach Israel aus, wo die Befreiten und deren Befreier begeistert empfangen wurden. Damit hatte der kleine jüdische Staat der Welt ein Beispiel gegeben, wie Terror bekämpft werden kann, statt sich von ihm erpressen zu lassen.

Resümee

Vielleicht war es gerade diese Peinlichkeit, die manche Länder veranlasste, die Aktion als „ernste Verletzung der Souveränität eines Mitgliedsstaates.“ zu verurteilten. Die israelfeindlichen afroarabischen und sozialistischen Staaten hatten dazu eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates verlangt. Die meisten westlich orientierten Staaten – mit Ausnahme Japans – tolerierten die Aktion. Im Sicherheitsrat fand eine ausdrückliche Verurteilung Israels keine Mehrheit. Israels Botschafter Chaim Herzog verteidigte den Einsatz, auf den man „mit Fug und Recht stolz“ sei, vor dem UN-Sicherheitsrat als Ausdruck der Werte, für die Israel stehe, für Menschenwürde, das Menschenleben wie für die menschliche Freiheit an sich. Er führte dazu aus: „Wir treten mit einer einfachen Botschaft an den Sicherheitsrat: Wir sind stolz auf das, was wir getan haben, weil wir der Welt gezeigt haben, dass in einem kleinen Land, in der Situation Israels, die den Mitgliedern dieses Rates nur allzu bekannt ist, die menschliche Würde, menschliches Leben und die Freiheit der Menschen höchste Werte darstellen.

Wir sind nicht nur stolz, weil wir das Leben von über hundert Unschuldigen – Männern, Frauen und Kindern – gerettet haben, sondern aufgrund der Bedeutung unserer Tat für das Anliegen der Freiheit der Menschen.“ Wie sehr Herzog damit Recht hatte, zeigte das Schicksal der Geisel Dora Bloch. Sie war wegen Atemnot in ein Krankenhaus in Kampala gebracht worden und war schon auf dem Weg der Besserung, wie der britische Konsul nach einem Besuch bei ihr berichtete.

Aus Wut über die Geiselbefreiung erteilte Diktator Amin jedoch den Befehl, die schon ältere Dame ermorden zu lassen. Ebenso wurden dabei einige sie schützende Ärzte und Krankenschwestern von Amins Soldaten ermordet. Aus Rache für die Hilfe, die Kenia den israelischen Befreiern geboten hatte, ließ er auch über 100 in Uganda lebende Kenianer töten.

Interessant sind auch die Reaktionen in der deutschen Öffentlichkeit. In der Folge verschlechterte sich das eh angespannte Verhältnis mit der sozialistischen DDR, die – neben der „Stürmer“-ähnlichen Hetze gegen den Judenstaat in den SED-gesteuerten Medien – den palästinensischen Terror gegen Israel unterstützte und Terroristen wie dem Drahtzieher von München 1972, Abu Doud, in Ostberlin Unterschlupf gewährte, wie auch den mit den Palästinensern kooperierenden westdeutschen Linksterroristen der RAF, RZ und anderer Gruppierungen. Indes verstärkte die erfolgreiche Geiselbefreiung seitens regimekritischer, zumeist christlicher Bürger und Gruppen in der DDR und besonders in Sachsen die Sympathien für Israel, ebenso auch unter der Bevölkerung der Bundesrepublik. Unter westdeutschen Linksradikalen hat indes kein anderer von Deutschen verübter Terrorakt für solche Irritationen gesorgt wie die von Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann durchgeführte „Selektion von Entebbe“. Der polnisch-deutsch-jüdische Publizist Henryk M. Broder bezeichnete in seinem 2013 im Bertelsmann Verlag erschienen Buch „Vergesst Auschwitz!: Der deutsche Erinnerungswahn und die Endlösung der Israel-Frage“ die „Operation Entebbe“ später als Wendepunkt, der zu seinem Bruch mit der radikalen Linken geführt habe. Dort schreibt er: „Kaum waren die befreiten Geiseln in Tel Aviv gelandet, setzte eine Diskussion über die völkerrechtlichen Aspekte der israelischen Kommandoaktion ein. Der damalige UN-Generalsekretär Kurt Waldheim, ein Österreicher mit einer lupenreinen NS-Vergangenheit, bezeichnete die Aktion als eine ‚ernste Verletzung der Souveränität eines UN-Mitgliedsstaates‘. Deutsche Antiimperialisten stimmten Waldheim zu und beklagten in Botschaften an Idi Amin die ‚fl agrante Verletzung der Souveränität‘ Ugandas durch die brutalen Israelis. Ich kam mir vor wie ein Besucher in einem Irrenhaus, in dem die Patienten die Verwaltung an sich gerissen hatten. Stein des Anstoßes war nicht die Entführung der Maschine und die Selektion der jüdischen Geiseln – die erste nach 1945 –, es war die israelische Aktion zur Befreiung der Geiseln. Die ‚Operation Entebbe‘ war mein privates Erweckungserlebnis.“ Auch der einstige Frankfurter Linksautonome, Mitbegründer der Grünen und spätere Bundesaußenminister Joseph „Joschka“ Fischer bezeichnete die „Selektion von Entebbe“ als Schlüsselerlebnis, das zu seiner Abkehr von Gewalt und Militanz geführt habe. Diese erste „Selektion“ von Juden und Nichtjuden seit dem Zweiten Weltkrieg erinnerte weltweit an Auschwitz. Ein Aufschrei innerhalb der radikalen Linken blieb jedoch genau so aus, wie er heute beim Boykott israelischer Waren nach dem NS-Motto „Kauf nicht bei Juden“ ausbleibt. Weite Teile der deutschen Linken sind bis in die Gegenwart antizionistisch, antiisraelisch und damit antisemitisch eingestellt geblieben. An dieser Stelle darf ein Hinweis auf eine detailgetreue Verfilmung der „Operation Entebbe“ nicht fehlen, die unter dem etwas irreführenden Titel „Die keine Gnade kennen“ auch in Deutsch erschienen ist. Dieser beeindruckende Film mit Starbesetzungen wie Charles Bronson als General Dan Shomron und Siegfried Buchholz als Wilfried Böse, Peter Finch u.a. ist – wenn nicht vergriffen – in der Buchhandlung „Willis Fischladen (www. willis-fischladen.de) ebenso wie das Buch von Henryk M. Broder zu bestellen.

Israel hat der Erfolg von Entebbe nach dem beinahe-Desaster im Yom-Kippur-Krieg von 1973 neues Selbstbewusstsein verliehen. Der persönliche Verlust seines Bruders Yoni hat das Denken und Handeln Benjamin Netanyahus nachhaltig geprägt. In der Tat hat der Judenstaat in den 40 Jahren seit Entebbe – auch durch bittere Erfahrungen mit vielfältigen Anschlägen gegen seine Zivilbevölkerung im Inland – ein ausgeklügeltes System der Terrorprävention und -bekämpfung entwickelt, von dem der Westen vieles lernen könnte. Und dies geschieht auch. So übten beispielsweise im vergangenen Herbst deutsche Spezialkräfte der Bundeswehr zusammen mit israelischen Kameraden in einem speziell errichteten Camp mit einer künstlichen Stadt in der Negevwüste den Häuserkampf gegen Terroristen. Indes habe ich von Israelkennern in Deutschland in den vergangenen Monaten immer wieder gehört, dass sie sich – trotz berichteter regelmäßiger palästinensischer Gewalt gegen Juden – in Israel wesentlich sicherer fühlen würden, als in Paris oder Brüssel. Die Vereinten Nationen jedoch machen es dem kleinen Judenstaat mitten in einer brodelnden islamischen Umgebung mehrheitlich zum Vorwurf, die Chuzpe zu besitzen, sich gegen die Vernichtung seiner Bürger und seiner Existenz erfolgreich zu wehren. Daran hat sich leider in 40 Jahren nichts geändert. Vielleicht kommen angesichts sich dramatisch auch in Europa veränderter Sicherheitslagen auch immer mehr Verantwortungsträger der westlichen Demokratien zu der Erkenntnis: „Von Israel lernen heißt Siegen lernen!“ Zumindest hat die NATO jetzt einen Schritt in die richtige Richtung getan. Als sich Israels Staatspräsident Reuven Rivlin am 21. Juni mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel traf, hat er sich für die Erlaubnis bedankt, Israel eine ständige Vertretung am NATO-Hauptquartier zu geben, indem er sagte: „Der Mangel an Stabilität in der Region macht unsere enge Zusammenarbeit nicht nur wichtig, sondern essentiell.“ Recht hat er!

Medienarbeit / Presse