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„Marsch des Lebens“ gegen das Vergessen in Annaberg-Buchholz

Artikel des IDEA Pressedienstes

150 Teilnehmer setzten Zeichen der Solidarität mit jüdischem Leben

Annaberg-Buchholz (IDEA) – Unter dem Leitmotiv „Wir schweigen nicht – für Israel gegen
Antisemitismus“ hat am 27. April in Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) ein „Marsch des Lebens“
stattgefunden. Wie der Veranstalter, die Sächsischen Israelfreunde, der Evangelischen Nachrichtenagentur
IDEA mitteilte, sollte damit ein Zeichen der Solidarität mit jüdischem Leben gesetzt werden. Zugleich
wolle man an das Ende eines Todesmarsches vor 80 Jahren erinnern: Am 11. April 1945 wurden Häftlinge
aus dem KZ-Außenlager Staßfurt in Richtung Tschechoslowakei evakuiert. Von ursprünglich 700
Häftlingen überlebten nach Aussagen ehemaliger Insassen nur etwa 250 den 440 Kilometer langen Marsch,
der am 8. Mai 1945 in Annaberg-Buchholz endete.

Enkelin von Holocaustüberlebenden: Schmerz und Hoffnung

Sally Ido, Enkelin von Holocaustüberlebenden, sagte auf der Abschlusskundgebung: „Meine Geschichte ist
von Schmerz, Verlust und der unerschütterlichen Hoffnung geprägt, dass Versöhnung und Frieden möglich
sind, selbst nach den dunkelsten Stunden der Menschheit.“ Der 7. Oktober 2023 – der Terrorüberfall der
Hamas auf Israel – habe jedoch den Schmerz zurückgebracht. An diesem Tag, so Ido, habe sich „die
bestialische Vergangenheit“ wiederholt. Selbst die Holocaust-Überlebenden im Süden Israels seien nicht
verschont geblieben.

Jüdische Gebete und Gedenkkerzen

Rund 150 Menschen nahmen nach Angaben der Organisatoren an dem Gedenkmarsch teil. Sie zogen
demnach mit israelischen Flaggen und Fotos der noch immer von der Hamas festgehaltenen Geiseln durch
die Stadt – entlang bedeutender Orte jüdischen Lebens und Leidens. Auf der Abschlusskundgebung sprach
der Vorsitzende des Gemeinderates der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, Igor Gurevych, Gebete zum
Gedenken an die über sechs Millionen ermordeten Juden. Er zündete gemeinsam mit weiteren Ehrengästen
Gedenkkerzen an

(C) IDEA Pressedienst vom 05.05.2025

Rückblick zum Marsch des Lebens via IDEA Pressedienst