Esther Ambar hat als verantwortliche Krankenschwester im Ziv-Krankenhaus in Safed eine syrische Frau von ihrem Baby entbunden. Die 25 Jahre alte Frau aus Quneitra wurde zum ersten Mal Mutter und brachte ein gesundes Mädchen von 2,6 Kilo zur Welt.
Es ist bereits die siebte Geburt eines syrischen Kindes in dem Krankenhaus im Norden. Die junge Mutter berichtete dem Krankenhauspersonal von den Schwierigkeiten, vor denen sie als Schwangere in ihrer Heimat steht: „Wegen des Krieges fehlt es an Essen und es gibt keine Gesundheitseinrichtungen oder Geburtshäuser. Ich wusste, dass ich bereits in der 40. Schwangerschaftswoche bin und dass die Geburt unmittelbar bevorstand. Aber keiner konnte mir helfen. Von Verwandten und Freunden habe ich gehört, dass Verletzte aus Syrien nach Israel gebracht werden, wo sie gute Behandlung bekommen.“
Nachdem ihre Fruchtblase geplatzt war, bat die junge Frau ihre Familie, sie an die israelisch-syrische Grenze zu bringen. Von dort brachten sie Soldaten der Verteidigungsstreitkräfte ins Ziv-Krankenhaus.
„Ich bin sehr froh, dass ich hierhergekommen bin. Ich werde freundlich behandelt und man kümmert sich um mein Baby und mich“, erzählte die Frau.
Die Krankenschwester Esther Ambar erklärte, sie lebe als Angehörige des Kibbutz Ein-Zivan in den Golanhöhen derzeit in einer merkwürdigen Realität. „Am Sonntag musste ich aufgrund des Beschusses aus Syrien noch in den Bunker laufen, und heute helfen wir hier einer syrischen Mutter aus der Region, aus der wir beschossen werden, ihr Kind zur Welt zu bringen.
Wir hören und sehen täglich die Kämpfe in Syrien und wir wissen, dass die Bevölkerung dort extrem leidet. Die Bevölkerung will keinen Krieg. Die syrischen Mütter, die zu uns kommen, erzählen von ihren Erfahrungen und sprechen von der Hoffnung auf Frieden und auf eine bessere Zukunft für ihre Kinder. Ihre Dankbarkeit ist bewegend und wir wünschen uns, dass wir eine Brücke des Dialogs zwischen und ihnen schlagen können, der Hoffnung auf Frieden und Ruhe in die Region bringt“, so Ambar.