Laizismus meint die Trennung von Staat und Religion. Beispiele laizistischer Staaten sind Frankreich und die Türkei. Letztere zumindest seit Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk bis zur Machtergreifung durch Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, der sich weigert, den Völkermord der Türken an den christlichen Armeniern 1915/16 anzuerkennen.
Noch verwirrender wird es, wenn Laizismus und Humanismus vermischt werden. Wer mit dem Humanismusbegriff um sich wirft, will den Leuten suggerieren, es gehe um Menschlichkeit. Dies ist mitnichten so! Bereits 1938 veröffentlichte der Freund und Mitstreiter Hannah Arendts in Sachen Totalitarismusforschung, der jüdische Professor Eric Voegelin, im amerikanischen Exil seine Abhandlungen über „Die Politischen Religionen“. Autoren wie Hermann Lübbe plädieren dafür, lieber von „Antireligionen“ zu sprechen, da totalitäre Regime Religionen immer explizit abgelehnt hätten.
Während andererseits das ehemalige SED-Politbüromitglied Günter Schabowski – und damit ein Insider – inzwischen zu der zweifelsohne zutreffenden Erkenntnis gelangt ist, die Kommunisten seien eine Großsekte. – Ich erinnere hier beispielhaft an das religiös anmutende Ritual, in dem in der DDR jedes Jahr junge Menschen dem Sozialismus geweiht wurden. – Es geht aber nicht nur um die Begrifflichkeiten, sondern um das, was Voegelin damit gemeint hat. Zu den Politischen Religionen zählte er National-Sozialismus, Kommunismus, Islam und – markanterweise – auch den Humanismus.[...]
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