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Editorial 2 | 2024

„Wenn die Gerechten zahlreich sind, freut sich das Volk; wenn aber Gottlose herrschen, seufzt das Volk.“ Sprüche 29,2

Dieses alte Bibelwort scheint mir kurz die Zustandsbeschreibung unseres Landes zu sein. Zu DDR-Zeiten gab es die Parole: „Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein.“ Damals konnte man auch nichts anderes von den Genossen erwarten. Heute ist der Verdunstungsgrad des Christentums in Gesellschaft, Parlamenten und Kirchen sehr hoch geworden. Dabei gaben die Väter unseres Grundgesetzes schon bei seiner Errichtung bekannt: „Dieses Grundgesetz könne nur funktionieren, wenn die ‚Guten‘ die Mehrheit haben.“ Die Guten sind in diesem Falle diejenigen, die wissen, dass sie für ihr Tun einmal Rechenschaft ablegen müssen. Diejenigen, die wissen, dass sie in dieser Welt nur mit den vorletzten Dingen befasst sind. Es werden Zeiten kommen, da werden die Probleme, die wir in der Gesellschaft haben, nicht mehr mit demokratischen Abstimmungen zu lösen sein, prophezeite schon der „Club of Rome“, eine Vereinigung von Wissenschaftlern, in den 70er Jahren. Zur Analyse über den Zustand dieser Welt könnte man viel schreiben. Nun wissen wir aus der Bibel: „Jedes Ereignis, alles auf der Welt, hat seine Zeit.“ (Prediger 3,1HfA) Dies war zur Zeit der Wirrnis von Nordreich Israel und Südreich Juda so. Auch in unseren Tagen ist dies nicht anders. Jesaja schrieb den damaligen Herrschern und auch dem ganzen Volk „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht!“ (Jesaja 7,9b) ins Stammbuch. Daran hat sich bis heute nichts geändert!

Wenn heutzutage gewählt wird, sei es in Israel, in Sachsen oder in ganz Deutschland, dann muss ich mir als Nachfolger Jeschuahs die Frage stellen: „Wie halten Sie es, die gewählt werden wollen, mit den Weisungen des Allmächtigen, und wie gedenken Sie, diese in Ihrem Abgeordnetendasein umzusetzen?“ Kennen wir überhaupt unsere Bürgervertreter, die (wieder) in ein Amt wollen? Nein? Das spricht nicht gerade für uns, denn Gottes Wort hält uns dazu an, für die Obrigkeit zu beten. Das war zu Zeiten von Petrus, Paulus und Johannes immerhin der römische Kaiser, der die Christen verfolgen ließ, weil der sich für den Größten hielt. Auch heute leugnen mittlerweile viele in Regierungen und Parlamenten, dass es einen über ihnen gibt, dem sie sich einst verantworten müssen, und lehnen bei ihrem Amtseid mit der Formel „So wahr mir Gott helfe!“ ihre Hilfsbedürftigkeit Gott gegenüber ab. Entsprechend sieht dann oftmals auch die politische Praxis aus. Als Kinder Gottes sollten wir unser Gebets- und Wächteramt in dieser Gesellschaft wahrnehmen. Das Licht auf unserem Weg durch diese Zeiten ist und bleibt das Wort Gottes!

Schalom, Wilfried Gotter