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| Michael Schneider, Jerusalem

Das Thema „Flüchtlinge“ aus israelischer Sicht

… und Fragen, die gestellt werden müssen Ohne Zweifel, aber wir leben gerade in einer spannenden Zeit. Die Nachrichten überschlagen sich, auch auf meiner aktuellen Vortragsreise durch die Schweiz konnte ich nicht teilnahmslos zuschauen. Blitz-News von der Flüchtlingen-Flut Richtung Europa waren überall zu sehen. Man berichtete von 510.000 Flüchtlingen, überwiegend aus Syrien, die seit Beginn 2015 ins christliche Abendland strömen.

Nun einige Fakten zu den Flüchtlingen: Bilder und Einzelschicksale, wie jenes des toten Jungen aus Syrien, über den am Strand das Wasser und die Wellen strömen, wecken bei uns allen natürlich tiefes Mitleid - kein Zweifel, so soll es auch sein. Dieses biblische wie auch christliche Mitgefühl ist schon in der Thora erwähnt, lesen wir in 3. Mose 19,33-34: „Und wenn ein Fremder bei dir – in eurem Land – als Fremder wohnt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Wie ein Einheimischer unter euch soll euch der Fremde sein, der bei euch als Fremder wohnt; du sollst ihn lieben wie dich selbst...“

Doch trotz des Mitgefühls kommen auch ernsthafte Befürchtungen und Angst auf. Denn wir reden hier zu einem großen Teil von einer fremden Religion, deren Radikale und Fundamentalisten den christlichen und jüdischen Glauben nicht tolerieren und sich in Europa auch nicht integrieren lassen wollen. Auch dafür gab die Thora Antwort und Recht, in 2. Mose 12,49: „Ein Gesetz soll gelten für den Einheimischen und für den Fremdling, der sich mitten unter euch aufhält...“ – Werden sich alle Flüchtlinge wirklich den christlichen Staatsgesetzen unterordnen? Dies sollte unsere tiefste Sorge sein.

Israel verfolgt auch die Nachrichten aus Europa, und beugt wo möglich der Gefahr vor. Premier Benjamin Netanjahu äußerte sich während der Grundsteinlegung und dem Beginn des Baus eines neuen modernen Sicherheitszauns entlang der Ostgrenze Israels: „Israel habe nicht die geografi sche wie auch die demografi sche Tiefe, die andere Länder haben“ Deshalb wird Israel keine Flüchtlinge aufnehmen können, und schließt die Grenzen. So auch an der Südgrenze mit der Halbinsel Sinai, weil man Überfl utung durch Flüchtlinge und damit Gefahr befürchtet. Dennoch wird den Flüchtlingen aber in Not geholfen, u.a. leistet auch ein israelisches Team den in Schlauchbooten angereisten erschöpften Flüchtlingen an den Küsten von Griechenland medizinische Hilfe. Nicht zu vergessen ist auch, dass Israel das erste Land war, das syrischen Flüchtlingen und Verletzten mit dem Feldlazarett an der Grenze geholfen hat – Ja, der „Erzfeind Israel rettet Syrier“, so wurde es letztens auch im n-tv Sender dargestellt und gezeigt.

Dies war immer das Motto der israelischen Regierung und steht auch in der Unabhängigkeitsurkunde Israels von 1948. Israel wird den arabischen Nachbarländern immer die eine Hand zum Frieden entgegen strecken. Die andere Hand aber, wie es Netanjahu betonte, „das Schwert Davids fest greifen, gegen alle, die es wünschen, die Juden aus dem Land Israel entwurzeln zu wollen“. Sicherheit und Frieden muss zusammen angegangen werden!

So war es auch während der Kämpfe gegen das Terrorregime, die Hamas, im Gazastreifen. Israel errichtete ein Feldlazarett an der Grenze von Gaza für Verwundete Palästinenser, wie an der syrischen Grenze. Auch Terroristen wurden von israelischen Ärzten behandelt, und während PA-Chef Mahumd Abbas gegen Israel hetzte, wurde seine Frau im israelischen Krankenhaus Hadassah behandelt. Oder aktuell wird die Enkelin von Ismail Hanjia, dem obersten Hamas-Chef, in Israel medizinisch betreut. Aber Israel ist der Aggressor – so meint leider die Welt.

So hat Israel auch nichts gegen das iranische Volk. Israel pflegte gute Beziehungen zum Iran vor der Machtübernahme von Khomeini 1979. – Dies wollen wir wieder erreichen.

Ich glaube, auch die europäischen Länder müssten auf diese Weise handeln: Auf der einen Seite den Muslimen auf deutschem und schweizerischem Boden die Liebe Gottes durch Jesus vorleben, ja, missionieren. Überzeugt für die christlichen Werte einstehen, ein wahres Zeugnis des Glaubens sein, ohne Kompromisse einzugehen. Menschen helfen bedeutet nicht, dass Imame in Kirchen bzw. Gemeinden predigen können, wie es 2013 schon in der Münchner Lukaskirche geschah. Das Einstehen für die christlichen Werte ist gefragt, welche mit hohem Preis erkauft wurden. Sagen wir es mal so, wenn wir sie nicht missionieren, „missionieren“ sie am Ende uns – dann leider auf eine nicht so liebevolle Art.

Auf der anderen Seite müssen wir die islamische Gefahr in Europa erkennen und Radikale und deren Terrorzellen bekämpfen. Wozu diese islamischen Terrorzellen auf europäischen Boden fähig sind, haben wir in Paris oder Dänemark bereits erlebt. Diese Gefahr ist nicht zu unterschätzen!

Man muss versuchen, das ganze Bild im Zusammenhang zu sehen. Das klägliche Elend einzelner Menschen, welche mir echt Leid tun, muss Hilfsbereitschaft auslösen. Dennoch ist in meinen Augen die Aufnahme von Flüchtlingen nicht die wahre Lösung. Parallel dazu muss auch der Kampf gegen den radikalen Islamismus in ihren Ländern geführt werden.

Zu beachten gilt es auch, dass unsere „christlichen Werte“, d.h. Mitleid und Jesu Nächstliebe, bekannt und eingeplant sind und allein unsere Werte bleiben. Vielmehr hören wir von ganz anderen Zielen: der Islamisierung des Westens. Das ist doch am Ende der Wunsch der Imame, und was man in ihren Hetzpredigten auch hört – so in London und in Berlin. „Allah wird Berlin, dann das Weiße Haus beherrschen. Der Islam und die Scharia werden die ganze Welt beherrschen!“ – das wird heute schon ungestört auf westlichen Straßen geschrien.

Es stellt sich die Frage, nimmt man solche Parolen ernst oder denkt man, das geht wieder vorbei? Die Realität hat uns in den letzten Jahren und Monaten schon die Augen geöffnet. Man kann solche Hetzparolen nicht einfach ignorieren und blauäugig glauben, es gehe hier um eine „Friedensreligion“. Die neusten Bekanntgaben des israelischen Geheimdienstes Mossad zeigen, dass sich unter den Hunderttausenden Flüchtlingen schon um die 4000 getarnte, ausgebildete IS-Kämpfer auf europäischem Boden befinden. Oder warnt uns hier schon der Prophet Obadja in den Versen 14 und 15?

Dazu kommt noch folgende Frage, die gestellt werden muss: Wo ist hier die muslimische Solidarität? Wo sind hier Saudi-Arabien und Kuweit? An Platz und Geld sollte es nicht eufehlen. Die „muslimische Solidarität“ findet man, wenn Mohammed in den Medien beleidigt wird, dann schreien alle auf. Aber die 100.000 klimatisierten Luxus-Zelte in einem Vorort von Mekka, die um die 3 Millionen Flüchtlinge aufnehmen könnten, stehen leer. Sie wurden nur kurz für die Hadj-Zeit von den Pilgern benutzt.

Zu all dem bildet sich im Nahe Osten ein neues Antlitz. Staaten, Regime und Länder bröckeln zusammen. Wir bekommen ein neues Mapping in der Region. Syrien wird laut Experten demnächst in drei bis vier Länder zerfallen. Im Libanon gibt es schon große politische Aufstände, der Iran wird demnächst finanziell florieren, besonders durch Waffen- und Erdölhandel. Inmitten von alldem und in all dieser Unsicherheit wurde im letzten Monat das Atomabkommen mit dem Iran und dem Westen unterzeichnet. Die Welt ist happy, Israel nicht, weil auf den Straßen Teherans weiterhin zu hören ist: „Tod für Amerika“ und „Tod für Israel“, und weiter brennen dort amerikanische und israelische Flaggen. Dazu kommt noch die Äußerung des iranischen Politikberaters des Parlaments, Hussein Sheicholeslam: „Die Vernichtung Israels ist die ultimative Mission des Iran.“ Und wieder stellt sich die Frage: „Nimmt man diese Worte ernst?“

Leben wir bereits im Endzeitfrühling oder ist es nur ein Vorfieber? Eins ist aber sicher: „Viele Gedanken sind im Herzen eines Menschen; aber der Ratschluss des HERRN, er kommt zustande.“ (Sprüche 19,21). Gott hat weiterhin alles im Griff und unter Kontrolle. Das ist mein Vertrauen. Jetzt habe ich wieder zu viel von Politik geredet, doch wer mich kennt, weiß, wie ich meine Vorträge beende:

„Die Politiker haben das Reden, Gott aber hat das Sagen!“

Michael Schneider (46), lebt mit seiner Frau Orly und den drei Kindern in Jerusalem. Er arbeitete mehr als 20 Jahre für den Nachrichtendienst „NAI/ Israel Heute“. Schneider wurde in Deutschland geboren und wanderte im Jahr 1978 mit seinen Eltern und vier Geschwistern nach Israel aus. Als messianischer Jude, Journalist und Bibelexeget hält er im Dienste Gottes und Israels regelmäßig Vorträge im deutschsprachigen Europa. www.JerusalemMessenger.com

Aktuell: Vortragsreise vom 15.11. - 1.12.2015 in Deutschland >>>

Grenzsicherheitszaun entlang der israelisch-ägyptischen Grenze
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Medienarbeit / Presse