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Corona besetzt Israel - wir schaffen auch das!

Von Godel Rosenberg

Nach drei Parlamentswahlen in einem Jahr war Israel jeweils so klug wie zuvor und ohne Regierung. Es musste erst Corona kommen, ein unbekanntes Virus. Jetzt hat Israel eine Regierung, aber mehr Probleme als jedem Ministerpräsidenten lieb sein kann. Netanyahu, Gantz wie immer er/sie heissen mag. Was Jerusalems Großmufti Amin al-Husseini, Ägyptens Abdel Nasser, Yassir Arafat (PLO), Hamas, Hisbollah, Irans Shia- Ayatollahs, Syriens Assad, Vater und Sohn unterstützt durch arabische Ölmilliarden nicht geschafft haben - nämlich Israel zu besetzen – Covid 19 hat Israel im Griff. Aber der Staat der Juden wird auch das überleben.

Wie? Das weiss kein Mensch, noch nicht. Aber Israel hat Gott-Vertrauen. Bei allen Gegensätzen und spürbaren Feindseligkeiten zwischen säkularen und orthodoxen Juden - Israel glaubt an IHN, denn ER hat bisher immer geholfen. Er ist Abraham in den Arm gefallen als Isak geopfert werden sollte, hat Moses und sein Zwei-Millionen-Volk aus Ägypten ins Gelobte Land geführt - die erste und größte dokumentierte Freiheitsbewegung der Menschheitsgeschichte. Selbst die Endlösung haben die Juden überlebt.

Und wie! Noch nie ging es Juden so gut wie heute - trotz und mit Corona. Juden haben ein eigenes Land, eine jüdische Demokratie und sie verteidigen sich gegen Millionen feindselige Araber aus allen Nachbarländern seit 72 Jahren erfolgreich. Selbst Diaspora-Juden können in Frieden und Freiheit leben, seitdem die Sowjetunion eine Episode der Geschichte ist.
Man stelle sich vor, die Covid-19-Pandemie bricht im Jahr 2020 aus und Juden haben keinen eigenen Staat. Antisemiten aller Art und ihre lautstarken sowie schweigenden Begleiter würden über die modernen Medien abartige Theorien entwickeln und verbreiten, die Jahrhunderte gepflegte Denunzierungen in den Schatten gestellt hätten. Man will sich nicht ausmalen, was in den verschiedenen Ländern Europas oder sonst wo unternommen worden wäre, um den angeblich Schuldigen zu benennen und ihn zu bestrafen. Dieser Kelch ist an der Welt vorüber gegangen. Denn zum Glück gibt es Israel und selten war dieser Staat notwendiger und unverzichtbarer – für Juden und Nicht-Juden.

Israel ist übrigens nicht wegen des Holocaust gegründet worden. Die faktische Entstehungsphase des modernen Israel beginnt mit dem Untergang des Osmanischen Reiches im 1. Weltkrieg, erfuhr Auftrieb durch die Balfour-Deklaration 1917, durch die Abstimmung des Völkerbundes 1922, durch den Rückzug der Mandatsmacht Großbritannien und wurde letztendlich durch das Mehrheitsvotum der UN 1947 abgeschlossen. Der Holocaust mag die Abstimmung der Vereinten Nationen befeuert haben. Eine Ursache für die Staatsgründung ist die versuchte Endlösung Nazi-Deutschlands nicht.
Juden sind das einzige Volk, das seit 3800 Jahren eine durchgehende dokumentierte Verbindung zu Israel hat. Es begann damals mit Abraham, 600 Jahre später machte sich Moses auf den Weg, 200 Jahre danach kam König David und die Worte der Thora (jüdische Bibel) sind seither im Wesentlichen die Sprache des heutigen Israel. Sie glauben nicht daran? Ihr gutes Recht. Daran zu glauben bedeutet Mut zur Ungewissheit. Auf dem Weg zur Gewissheit arbeiten sich Juden seit 4000 Jahren ab. Das ist ihr Auftrag.

Der 92jährige Shimon Peres wurde gefragt, was ihn jung halte. „Rechne Deine Leistungen und Deine Träume zusammen“, riet er. „Wenn die Zahl deiner Leistungen größer ist als die deiner Träume, dann bist du alt“. Trotz aller Leistungen Israels, das Goldene Zeitalter des Judentums liegt stets in der Zukunft.

Heute steht Israel Seite an Seite mit den hochentwickelten Ländern, die über eine Spitzen-Medizin-Forschung verfügen und gegen die schlimmste Pandemie seit 100 Jahren kämpfen. Selbst der 93jährige Gross-Ayatollah Naser Makarem Shirazi aus dem Iran verkündet im März: würde Israel einen Impfstoff gegen Corona erfinden, wir würden ihn nutzen. Jahrzehntelange Hasstiraden und angekündigter Vernichtungswillen aus Teheran gegen die „jewish entity“ treten urplötzlich in den Hintergrund. Mehr Lob und Anerkennung geht nicht.

So breit und effizient waren Juden noch nie in ihrer 4000jährigen Geschichte aufgestellt. Juden in New York, Paris, Berlin und London helfen Jerusalem. Und Jerusalem versteht sich als Schutzmacht aller Juden. Der vierfache Pulitzer-Preisträger Robert Lee Frost hat sicherlich nicht geahnt, dass seine 1965 zu Papier gebrachte Definition von Heimat, punktgenau auf Israel zutrifft: wenn Du dorthin gehen mußt, wirst Du hereingelassen.

 

Godel Rosenberg ist ein High-Tech-Unternehmer, Autor und Journalist, der seit 1999 in Israel lebt. Nach seinem Abschluß an der Deutschen Journalistenschule 1971 in München arbeitete er für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen. 1978 wurde er als Pressesprecher und Leiter der Medien-Abteilung der Christlich-Sozialen Union (CSU), der regierenden Partei Bayerns und Berater von Franz Josef Strauß, Parteivorsitzender und Ministerpräsident Bayerns, berufen. Von 1989 bis 1998 war Rosenberg TV-Autor and Moderator beim Bayerischen Rundfunk/ARD. 1999 ernannte ihn die Daimler(Chrysler) AG zum Leiter der Nahost-Repräsentanz zuständig für “Israel, Palestinian Authority and Jordan” mit Sitz in Herzliya/Israel. 2009 gründete Rosenberg eine Beratungsfirma in Israel. Seither unterstützt er Firmen aus dem deutschsprachigen Raum, die in Israels High-Tech-Ecosystem investieren wollen. 2015 erschien sein Buch “Franz Josef Strauß und sein Jude” beim Allitera-Verlag in München. Rosenberg besitzt die deutsche und israelische Staatsbürgerschaft, ist verheiratet und hat drei Kinder.

Godel Rosenberg - High-Tech-Unternehmer, Autor und Journalist