Zeitschrift "ZUM LEBEN"

Zum Leben 4 | 2015 - Blutmond über dem Tempelberg

Zum Leben 4 | 2015

Liebe Freunde,
schon beim Prediger Salomo können wir lesen: „Es gibt nichts Neues unter der Sonne.“ Schon wieder Flüchtlingsströme. In Afrika und im Nahen Osten waren wir das ja gewöhnt in den letzten 25 Jahren. Auch das Volk Israel war oftmals unterwegs in seiner Geschichte. Immer wenn es vertrieben wurde aus Gottes Land, bedeutete dies Gnadenzeit für die Nationen. Immer wenn Israel zurückkehrte, war das mit Gericht über die Nationen verbunden. Derzeit läuft ja seine „Heimkehr aus den Nationen“ dieser Welt. Erstmals leben heute wieder mehr Juden in Israel als in der Diaspora. Es bleibt dabei, nichts ist so beständig wie Veränderungen.

Die Welt ist in Bewegung. Der Messias ist auf dem Weg. Er kommt! Und wir sind alle mittendrin in diesem Geschehen, das sich jetzt gerade in Europa zusammendrängt. Es kommt wie ein Tsunami. Auch Israel ist betroffen. Nehmen wir das wahr? Die Abstände zwischen den „Geschichtsstunden“, die uns in Atem halten, werden immer kürzer. Seit dem wohl größten Ereignis am Ende des letzten Jahrhunderts für uns Deutsche, unserer Wiedervereinigung, sind gerade mal 25 Jahre vergangen. Das möchte ich nochmals ins Blickfeld rücken. Geschichtliche Großereignisse gab es früher in Spannen von Jahrhunderten. Jetzt werden die Zeiträume immer kürzer. Jetzt kommen wir dem Finale der Weltgeschichte näher.

Viele wissen nicht mehr, dass, nachdem am 14. Mai 1948 der Staat Israel ausgerufen wurde, die arabischen Staaten mit ihren 160 Millionen Menschen dem gerade geborenen Judenstaat mit seinen 650.000 Einwohnern (240:1) den Krieg erklärten. In der festen Überzeugung, „die Juden ins Meer zu treiben“, forderten die arabischen Kriegsherren die arabischen Bewohner Israels auf, für zwei Wochen ihre Häuser zu verlassen, weil „unsere Bomben“ nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden könnten. So fl ohen zirka 800.000 Araber, nicht vor den Israelis, sondern vor den Bomben ihrer arabischen Brüder! Dieser arabische Angriff, der Israel in einen Unabhängigkeitskrieg zwang, löste einen Strom arabischer Flüchtlinge aus, von denen bis heute viele in Lagern untergebracht sind. Die arabischen Staaten unternahmen nichts, um diese Flüchtlinge zu integrieren.

Arafat schuf daraus später das „palästinensische Volk“, das hat es vorher nie gegeben hat. In Wirklichkeit sind es verschieden Stämme und Clans, die als Volk noch nie beieinander waren und sich teilweise bis auf den heutigen Tag bekämpfen. Im selben Zeitraum wurden allerdings rund 1 Million Juden aus arabischen Ländern vertrieben oder sie fl ohen vor den Pogromen, denen sie sich als „zionistische Spione“ ausgesetzt sahen. Sie mussten ihr Land, Unternehmen und sonstigen Besitz zurücklassen, der auf insgesamt zirka 60 Milliarden Euro geschätzt wird. Diese Flüchtlinge wurden vom Staat Israel integriert und sie halfen mit, ihren jüdischen Staat aufzubauen.

Dies zeigt, dass der allmächtige Gott trotzdem die Hände über alles hält. Das entfesselte dämonische Chaos wäre sonst tausendmal schlimmer! Denken wir an das Bibelwort: „Der in euch ist, ist Größer als der, der in der Welt ist!“ Wir alle, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, sind immer noch in das Gnadenhandeln unseres Herrn eingebunden. Er ist immer noch barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte. (Psalm 103)

Ein Wort der Thora habe ich derzeit tief im Herzen: „Denn das könnte geschehen, wenn ihr genug zu essen habt, schöne Häuser baut und bewohnt, wenn eure Herden (euer Wohlstand) wachsen und ihr reich werdet an Gold und Silber und anderen Gütern. Dann könntet ihr überheblich werden und den Herrn, euren Gott, vergessen. Dabei hat er euch aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Er war es, der euch durch die große, schreckliche Wüste geführt hat, wo Giftschlangen und Skorpione lauerten. Wenn dieses Gute nun kommt, sage nicht: ‚Das haben wir aus eigener Kraft geschafft, es ist unsere Leistung.‘ Denkt vielmehr an den Herrn, euren Gott, der euch die Kraft gibt, Reichtum zu erwerben. Denn er hält sich an den Bund, den er mit euren Vorfahren geschlossen hat und der auch heute für euch gilt. Wenn ihr aber den Herrn, euren Gott, vergesst und anderen Göttern nachlauft, ihnen dient und sie anbetet, werdet ihr zugrunde gehen, das versichere ich euch!“ (Verse aus 5. Mose 8)

Europa und auch Deutschland sind nicht nur in den letzten 25 Jahren anderen Göttern nachgelaufen. Dass das Geld der Gott Europas ist, wissen wir schon aus der Erfahrung, die Paulus und Silas in Philippi wegen einer gewinnträchtigen Wahrsagerin machen mussten, wie uns Apostelgeschichte 16 berichtet.

Das private Vermögen der Deutschen ist doppelt so hoch wie die Schulden des Staates. Es geht hier um Billionen! Unser einer kann sich das gar nicht vorstellen. Da wurde lieber dem Gott „Mammon“ gedient, indem Banken mit astronomischen Summen „gerettet“ werden konnten. Da ist Deutschland zur zweitstärksten Exportnation dieser Erde aufgestiegen und zum drittgrößten Waffenlieferanten weltweit geworden. Griechenland, das für die EU gerettet wurde, ist über Nacht zum größten Flücht lingstransitland geworden. Aber inzwischen ist wohl Europa als Ganzes mit der aktuellen Situation überfordert. Dies mag auch an der Konstruktion Europas liegen. Gott scheint manchen nur noch als kulturelle Floskel zu dienen, doch zum Gott der Bibel scheint Europa die Brücken abgebrochen zu haben.

Auch die gute alte Vogel-Strauß-Politik erlebt heute wieder eine Hochzeit. Plötzlich entstand aus dem Islam der Islamismus. Auf Hasspredigten folgten Terroranschläge und Krieg. Doch die Meisten unserer Politiker halten immer noch an ihrer faktenresistenten Haltung fest, der Islamismus und islamische Gewalt hätten überhaupt nichts mit dem Islam zu tun. Man verdrängt die Menschenrechtsverletzungen, die Verfolgungen Andersdenkender und -glaubender sowie die Entrechtung von Frauen und meint, der Islam gehöre einfach zu Deutschland. Diese Leute haben wahrscheinlich dem türkischen Präsidenten Erdogan nicht zugehört, der auf seinen militanten Wahlkampfveranstaltungen in Deutschland ausgerufen hat, „Die Errichtung der neuen Türkei beginnt in Deutschland. Vergesst nicht Eure Sprache, sonst vergesst Ihr Euch selbst!“, und weiter sagte er im Laufe seiner Rede: „Islam ist die Lehre, Islamismus die Umsetzung! Ohne Islam kein Islamismus und ohne Islamismus kein Islam!“

Noch zynischer ist eine Meldung, die am 10.09.2015 durch die Nachrichtenagenturen ging, dass Saudi Arabien – statt flüchtende islamische Glaubensbrüder aufzunehmen – „zur Unterstützung für die Flüchtlinge“ anbiete, in Deutschland 200 Moscheen zu finanzieren. Selber könne man keine Flüchtlinge aufnehmen, „da diese Leute nicht so recht zu unserer Kultur passen“, so die Saudis. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Auch der „Islamische Staat“ (IS) sind Sunniten!

Was bedeutet diese aktuelle Flüchtlingssituation nun für uns Christen die wir das Wort Gottes ernst nehmen? Viele Fachleute sagen, dass 98 Prozent der Flüchtlinge Muslime sind. Sie gilt es, mit dem Evangelium von Jesus bekanntzumachen. Wie das praktisch in Liebe geschehen kann, dazu gibt uns sein Wort viele Anregungen und Tipps. Dies zu erforschen und dann nach diesen Erkenntnissen zu handeln, das ist die große Herausforderung der vor uns liegenden Zeit!

Ein weiteres ist wichtig: Wir dürfen nie vergessen, dass die Hauptursache für die Flüchtlingswelle aus Syrien, dem Irak und Teilen Afrikas ein radikaler Islam ist und dass die vor Geld strotzenden islamischen Ölstaaten ihren bedrängten Glaubensgenossen nicht helfen. Das tun vor allem Christen! Darum sollten wir uns eins machen, als Gläubige aus den Nationen für die Menschen zu beten, damit sie Christus erreicht. Wenn Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, dann gilt dies auch für Muslime, Bahais, Kurden, Jesiden und all die anderen, die den Messias Jesus noch nicht kennen.

Wir wissen aber auch, dass viele Christen, die in der Türkei, in Syrien, Jordanien und dem Irak verfolgt werden, ganz bewusst in ihrer Heimat bleiben. Beten wir für sie! Der Galaterbrief fordert uns dazu auf:

„Lasst uns also, wie wir nun Zeit haben, Gutes tun an jedermann, allermeist aber an denen, die mit uns an Jesus Christus glauben.“ (Galater 6,10)

In diesem Sinne wünsche ich allen eine gesegnete Zeit.
Euer Wilfried Gotter

Zum Titelbild

Ein so genannter Blutmond steht am 28. September 2015 über dem Tempelberg in Jerusalem als Folge einer Mondfi nsternis. Dieses Naturereignis erinnert an das Bibelwort aus dem Propheten Joel, Kapitel 3, Verse 4 und 5: „Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird Errettung sein, wie der HERR verheißen hat, und bei den Entronnenen, die der HERR berufen wird.“
Foto: © ILI

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