Zeitschrift "ZUM LEBEN"

Zum Leben 4 | 2012 - Jerusalem vom Ölberg

Zum Leben 4 | 2012

Freundschaft heißt vertrauen,
dass dem Streit die Versöhnung folgt.

Liebe Freunde,

dies dachte ich zu mindestens bisher. Man streitet sich in einer Sache, dann liest man in der Bibel noch einmal nach und der Geist Gottes leitet uns in die Einheit – alles wird gut. Versöhnung folgt. Wir fangen von vorn an. In einer gefallenen Welt ist solches Denken naiv! So mancher Führungskraft, die es in den Konfessionen gibt, geht es nicht mehr um das Wort Gottes, es geht um Geldverdienen und Besitzstandswahrung. Bloß gut, dass es im Himmel keine Konfessionen gibt! Auf der Erde gilt leider immer noch: die Christen sind die einzige Armee, die auf sich selber schießt! Dies hörte ich in diesen Tagen von so manchem, der damit sagen wollte, wir sollten doch als Christen lieb zu einander sein, Toleranz üben und einer den anderen höher achten als sich selbst.

Dann würde ja alles gut. Die Sächsische Landeskirche würde befriedet. Das Evangelisationsteam könnte wieder in Frieden seine Arbeit tun. Der einzige Evangelist einer ganzen Landeskirche würde wieder eingestellt und vielleicht dann sogar zu 100 Prozent angestellt werden. Und außerdem seien wir ja Israelfreunde und uns könne ziemlich egal sein, was in der Kirche passiere, denn ich – Wilfried Gotter – sei ja aus der Landeskirche heraus in eine Freikirche eingetreten und das Ganze ginge mich sowieso nichts mehr an. Aber ist dies wirklich so?

Kann man in einer Zeit, in der das Christentum in Deutschland und auch in Sachsen auf dem Rückzug ist, überhaupt noch so denken? Ist es nicht so, dass unter denen, die ein Evangelisch oder Katholisch auf der Lohnsteuerkarte stehen haben, so mancher meint, Golgatha sei eine Zahnpastasorte? Könnte es sein, dass wir Christen auf Grund unseres verschrobenen Schubladendenkens und unserer digitalen Mediendemenz dem Teufel, dem großen Durcheinanderwerfer, auf den Leim gegangen sind?

Es kann ja wohl nicht sein, dass die Christen andere Christen arbeitsrechtlich bekämpfen, nur weil sie in einer theologischen Sachfrage eine andere Meinung haben, die sogar von der Bibel gedeckt ist. Und doch geschieht das in unseren Tagen. Römisch-katholische Christinnen können Erzieherinnen in einem evangelischen Kindergarten sein, evangelisch- freikirchliche nicht! „Das haben wir schon immer so gemacht“, sollen ja die sieben letzten Worte der verfassten Kirche sein.

Und dann möchte man dies auch noch in einem dreijährigen Gesprächsprozess über die Hermeneutik der Bibel manifestieren – ja was eigentlich? Fakt ist doch, dass nach drei Jahren noch immer dasselbe in der Heiligen Schrift stehen wird wie heute, auch zum Thema Homosexualität! Dort steht aber auch dasselbe über Vergebung, Versöhnung und Neuanfang. Wir werden deshalb in diesem Heft einiges zum Thema Schriftverständnis äußern. Vom Schriftverständnis hängt alles ab, vor allem unser Verhältnis zum Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs und zum Israel Gottes! [...]

LeChaim, Euer Wilfried Gotter

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