Zeitschrift "ZUM LEBEN"

Zum Leben 4 | 2011 - Eingang zur Davidstadt

Zum Leben 4 | 2011

Jesus sagt: „was wir einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,40)

Man kann es nicht wegwischen, man kann es auch nicht von der Hand weißen – Weihnachten ist ein heidnisches Fest. Der Herr Jesus ist nicht wirklich am 24. Dezember 0001 geboren und auch sonst hat sich vieles ins Brauchtum über die Jahrhunderte hinweg eingeschlichen, was mit unserer Bibel nicht das Geringste zu tun hat. Trotzdem hat es das Weihnachtsfest in unseren Breiten zu einer ganz eigenen Faszination gebracht – auch wenn Jesus nicht im Erzgebirge sondern im judäischen Bethlehem geboren ist. Gäbe es Weihnachten nicht, dann müsste man es erfinden.

Es bietet die einzigartige Möglichkeit, in unseren Gottesdiensten und Christvespern die erlösende und befreiende Botschaft vom Kind in der Krippe an Leute weiterzusagen, die man sonst nie erreichen würde. Und das ist auch gut so! Wenn man dann auf das Herz unseres Herrn achtet und auf das, was ihn bewegt, dann wird man auch sehr schnell merken: Wir haben einen gnädigen und barmherzigen Gott, der nicht will, dass irgendeines seiner Menschenkinder verloren geht. Jesus will unsere Rettung! Und wir alle haben besonders in dieser Zeit die Möglichkeit, die Heilsgeschichte vom Kind in der Krippe, der zum Mann am Kreuz wurde, weiterzugeben. Die Volle Unterstützung unseres auferstandenen Herrn haben wir!

Solange wir Weihnachten und all die anderen „heidnischen“ Feste des Kirchenjahres feiern, ist Gnadenzeit! Gnadenzeit bedeutet immer, ich kann in den Verwerfungen meines Lebens, dort, wo ich schief liege, noch die Kurve bekommen, ins Reine kommen, umkehren, umdenken, neu Anfangen. Welch ein Segen!

Erinnern wir uns es war das Jahr 325 nach Christus. Im Konzil von Nicäa wurden die Jesus-gläubigen Juden, die zur Minderheit in der frühen Christenheit geworden waren, aus der Kirche herausgeworfen. Die Folge war ein christlicher Antisemitismus über Jahrhunderte, der letztlich in der Schoa seinen schrecklichen Höhepunkt fand. Indem die Kirche ihre jüdischen Wurzeln preisgab, löste sie sich auch von der Quelle geistlichen Lebens und inspirierender Erkenntnis. Die Folgen sind überall in der Christenheit zu sehen. Unmögliche Theologien bis hin zur Umformulierung der Heiligen Schrift sind bis heute an der Tagesordnung. Aber es gibt auch eine Menge Christen, die auf einmal jüdischer sind als viele Juden, die alles was mit Weihnachten und Kirchenjahr zu tun hat, total ablehnen und möglichst nur noch den Schabbat halten wollen. Der Teufel hat seine helle Freude daran, wie wenig manche Christen ihre Bibel kennen und immer wieder einmal auf der einen oder anderen Seite vom Pferd fallen. Es geht nicht um die vorletzten Dinge, es geht auch nicht um Feste, Tage und Rituale. Es geht um die lebendige Beziehung zu Jesus. Darauf kommt es an!

Ich wünsche Euch und mir, dass wir die vor uns liegende Zeit nutzen um die Beziehung zu unserem Herrn und Heiland Jesus Christus zu pfl egen. Und vielleicht denken wir daran, das wir das, „was wir einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan“, sagt Jesus (Matthäus 25,40). Derzeit ist es noch möglich. Doch wie lange wird es noch gehen? Ich wünsche Ihnen/ Euch allen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.

Mit einem herzlichen Schalom
grüßt Sie/ Euch Ihr/Euer

Wilfried Gotter

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