Zeitschrift "ZUM LEBEN"

Zum Leben 2+3 | 2017 - Johannes sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren, bereitet als eine geschmückte Braut für ihren Mann. (Offenbarung 21,2)

Zum Leben 2+3 | 2017

Schalom liebe Freunde,

„Während sich die Wahrheit noch die Schuhe anzieht, ist die Lüge schon um die Welt gelaufen!“ Dieser Satz kam mir in den Sinn, als ich am 18. Juni den Israelfreundestag in Reichenbach eröffnete. Genau dies findet statt wenn, es um Israel geht. Die Predigt von Johannes Gerloff hat es dann auf den Punkt gebracht, was ich schon immer ahnte. Aber oft braucht es jemanden, der es auch ausspricht! In diesem Fall geht es um die Aussage: „Martin Luther hat die Tora ins Exil geschickt! Er hat die Tora zum ‚Gesetz‘ erklärt und das Evangelium für sich beansprucht. Die Juden müssen das Gesetz erfüllen, obwohl dies keiner kann, und wir sind gut dran mit dem lutherischen Vier- Punkte-Programm, zu dem auch das ‚allein aus Gnade‘ gehört – Gesetz kontra Evangelium.“ 500 Jahre Irrtum in Bezug auf die Juden!

Wie viele Torarollen werden wohl während der Nazi-Barbarei vernichtet worden sein, und wie viele wurden versteckt, gerettet und nach dem gottlosen Wahnsinn nach Israel oder in jüdische Gemeinden in der Diaspora gebracht, um gelesen zu werden? Doch nun ist eine Torarolle von einem Rabbi aus Israel zurück nach Deutschland gesendet worden, in das Bildungs- und Begegnungszentrum für jüdisch-christliche Geschichte und Kultur in Reichenbach im sächsischen Vogtland. Unser Vorsitzender Lothar Klein sagte mir: „Als Yaron Gabay mir die Torarolle in die Arme legte, fühlte ich mich plötzlich in den Augenblick zurückversetzt, als ich vor fast 18 Jahren zum ersten Mal meinen ersten Enkel Nathanael (d.h.: Gott hat gegeben) in den Armen hielt. Diese Torarolle macht deutlich: Wir sollten die Bibel – und zwar die ganze Bibel – noch einmal ganz neu mit wachem Verstand und aus jüdischer Sicht lesen. Und wir wissen aus der Bibel, dass das Wort des lebendigen Gottes nicht leer zurückkommt!

Wir haben damit aber auch einen Auftrag erhalten, der wichtig für unsere Gemeindelandschaft in Sachsen und in Deutschland ist. Die Tora will uns ausrichten auf das Ziel, und wir sollen das Wort des Allmächtigen studieren. Nicht als Dienstanweisung, sondern als ein Gespräch, das wir ständig und immer wieder im Alltag mit dem Allmächtigen „murmeln“, wie Johannes Gerloff sagte. Es wird uns „zum Leben“ helfen! Dieses Leben und volles Genüge, das der Messias Jesus seinen Nachfolgern aus Juden und Heiden verheißt, kommt aus den Erkenntnissen der Tora. Das Christentum ohne den Juden Jesus Christus stirbt und geht den Bach hinunter, weil der „Gott“ des modernen Zeitgeist-Christentums nicht der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist!

Viele Menschen reden zum Thema Israel mit, obwohl sie nie in Israel waren. Vielleicht waren sie mal auf einer Zehn-Tage-Rundreise. Und nun geben sie ihre kurzen Eindrücke wieder und halten sich für Nahostexperten. Bestärkt durch die Medien und das Internet, die von politisch korrekten „Nahostexperten“ in klimatisierten Studios fernab der Realität gefüttert werden, halten es viele für die Wahrheit, was da über Israel und die „Palästinenser“ an politisch motivierter Propaganda verbreitet wird. Und weil die Wahrheit nicht verifizierbar ist, bereiten die Medien das Feld für Verschwörungstheoretiker, die viele Bücher aller möglichen Verlage gewinnbringend an Mann und Frau bringen. Letztlich beflügeln die sogenannten Leitmedien den Chor der Israelhetze, in den rechte, linke, bürgerliche, politisch korrekte und esoterische Dumpfbacken einstimmen.

Wie so etwas praktisch läuft, wird an der Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ deutlich. Schließlich kam sie dann doch in der ARD zur Ausstrahlung, mit anschließender Diskussion bei „Maischberger“. Wer diese gesehen hat, wird bemerkt haben, wie man Professor Michael Wolffsohn und seinen palästinensischen Freund Ahmed Mansour mit total einfältigen Gesprächspartnern konfrontierte, die letztlich nur Verwirrung stifteten. Ähnlich verwirrend geht es beim sogenannten Faktencheck zur gut recherchierten Dokumentation zu. Näheres dazu im Artikel „Der WDR-Faktencheck zur Antisemitismus-Doku im Faktencheck“ von Frederik Schindler aus der Audiatur-Redaktion.

Ich kann nur hoffen, dass viele Menschen aufwachen und vor allem erst einmal hinterfragen, was uns die Medien so präsentieren. Biblisch gesehen ist uns dies alles vorhergesagt: „Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren.“ (2.Timotheus 4,3+4) Paulus hat dies an seinen Schüler Timotheus geschrieben, und wir tun gut daran, uns danach zu richten!

Eine gesegnete Sommerzeit wünscht Euch/ Ihnen im Namen des gesamten Vorstandes
Euer/Ihr Wilfried Gotter

Geschäftsführer der Sächsischen Israelfreunde e.V.

Unsere Zeitschrift erscheint 3x jährlich und lebt von Spenden.

Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei unterstützen. Zur Orientierung: 35 € pro Jahr. Jede Spende ist willkommen.

  Spenden

Geben Sie im Verwendungszweck einfach "PDF-Ausgabe Zum Leben" an.