Zeitschrift "ZUM LEBEN"

Zum Leben 2 | 2016 - Vor 40 Jahren: Operation Entebbe

Zum Leben 2 | 2016

Liebe Freunde,
Gerechtigkeit gibt es nur in der Hölle, im Himmel herrscht Gnade. Das Geheimnis der Gnade Gottes ist: Es ist niemals zu spät, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, solange der Messias noch nicht da ist! Dies gilt für die Konfl ikte in dieser Welt, zwischen Türken und Kurden, Israelis und Palästinensern, Ukrainern und Russen und vielen anderen Auseinandersetzungen! Deshalb ist es höchste Zeit, dass ich mich radikalisiere?

Ja, Sie haben richtig gelesen: Es ist Zeit, dass ich mich radikalisiere! Immer dann, wenn in letzter Zeit junge Männer mit Gewehren losgezogen sind, ob in Orlando oder Tel Aviv, in Istanbul, Brüssel oder Paris, in Syrien und im Irak, um im Namen Allahs zu morden, hieß es wenige Zeit später in den deutschen Medien, sie haben sich selbst radikalisiert durch das Internet. Das heißt, es tobt ein Krieg im Internet! Wie wäre es sonst möglich, dass man sich dort radikalisieren kann? Früher war dieses ganze Prozedere viel einfacher. Zu Luthers Zeiten kamen seine Schriften ganz einfach auf die Liste der verbotenen Bücher, die nach dem Aufkommen des Buchdrucks im 15. Jahrhundert von der Katholischen Kirche schnell eingeführt wurde. Auch die Lutherbibel gehörte dazu! 1542 wurde deshalb die Heilige Römische und universale Inquisition gegründet, der es ab 1571 mit einer extra Abteilung um die totale Überwachung des Buchmarktes ging. Bücher, die in den Augen der Römischen Kirche schlechte Gedanken zu denen, die Lesen konnten, vermittelten, wurden kurzerhand aus dem Verkehr gezogen.

Die Lutherbibel kam auf den Index, Luthers Schrift gegen die Juden aber seltsamerweise nicht! Mit dem Aufkommen des Internets, das innerhalb der vergangenen 15 Jahre seinen Siegeszug um die Welt angetreten hat, ist es mit einer totalen Kontrolle vorbei. Alle Informationen dieser Welt sind mittlerweile irgendwo im Internet zu fi nden. Und diese Informationen verdoppeln sich alle 15 Monate. Dort ist letztlich nichts anders als im realen Leben. Der Kampf zwischen Gut und Böse tobt in einem gigantischen Ausmaß. Die Sprachverwirrung, die seit dem Turmbau zu Babel in dieser Welt präsent ist, nimmt unvorstellbare Ausmaße an. Welcher Gott ist der richtige, Jahwe, der „Ich bin.“, der sich in der Bibel offenbart, oder aber Allah sowie andere Tausende Götzen? Viele Schwierigkeiten zwischen Menschen, bis hinein in die intimsten Beziehungen, sind letztlich auf Kommunikationsprobleme zurückzuführen, sind folge der babylonischen Sprachverwirrung. Diese wiederum war das Ergebnis einer Entwicklung, die ihren Anfang im Paradies nahm, und zwar, als Eva die klaren Ansagen Gottes wortwörtlich in Frage stellen ließ, indem sie sich auf die Frage der Schlange einließ, „Sollte Gott gesagt haben, …?“ Die große Frage ist also, durch wen und wo ich mich radikalisieren lasse, zum Guten oder zum Bösen? Wen lasse ich für mich denken? Wer hat Einfl uss auf meine Entscheidungen? Wie fi ltere ich meine Informationen? Welchen Umgang pfl ege ich in meinem Alltag? Wer oder was bestimmt mein Denken, Wollen, Fühlen und Handeln?

Der bekannte Sänger Bob Dylan hat es in seinem Song „To serve somebody“ (dt.: Du dienst jemandem) auf den Punkt gebracht, wo es heißt: „Für irgendeinen bist Du Wegbereiter. Es ist der Teufel oder Gott!“ Der Teufel ist der, den die Bibel treffend den Durcheinanderwerfer, den Vater der Lüge und Mörder von Anfang nennt. Der Gott der Bibel ist der, der zu Israel sagt: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ (Jeremia 31,3) und von dem in Johannes 3,16 steht: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Nun meinen ja manche Theologen, der Gott der Bibel und der Allah des Korans sei derselbe. Auch wenn sich die Zahl der Politiker in der Welt mit Durchblick in Grenzen zu halten scheint, gibt es doch immer wieder Ausnahmen mit mehr geistlicher Erkenntnis als so manche Theologin. So sagte der ehemalige US-Justizminister John Ashcroft: „Der Islam ist eine Religion mit einem Gott, der von Dir verlangt, dass Dein Sohn für ihn stirbt. Das Christentum ist der Glaube an einen Gott, der aus Liebe zu Dir seinen Sohn gesandt hat, dass er für Dich stirbt. Das kann doch nicht derselbe Gott sein!“ Leider verweigern sich viele führende Leute in Kirche und Gesellschaft dieser und anderer Realitäten.

Dietrich Bonhoeffer schreibt in einem Brief über die Dummheit folgendes: „Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurücklässt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch durch Gewalt lässt sich hier etwas ausrichten. Gründe verfangen nicht. Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch – und wenn sie unausweichlich sind, können sie einfach als nichtsagende Einzelfälle beiseitegeschoben werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden, ja er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen. Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen. Es ist sinnlos und gefährlich.“

Mir scheint es so, dass in dieser Welt die Dummheit in Verbindung mit dem Bösen um sich greift! Der Terrorakt in Tel Aviv zeigt uns das. Alles, was an die Öffentlichkeit kommt, ist ein gefährliches Gebräu aus Dummheit, Bosheit und Vertuschung. Im wahrsten Sinne des Wortes ist in dieser Welt der Teufel los. Nach einer kurzen Meldung in den deutschen Medien über diesen Terrorakt gegen unschuldige Zivilisten in einem Café wurde sofort wieder auf Israel eingeprügelt. Es wurde lamentiert, Israel sperre über 80.000 Palästinenser von Verwandtenbesuchen zum Fastenmonat Ramadan in Israel aus. Was man gefl issentlich wieder einmal in den deutschen Medien verschwieg, war, dass die Palästinenser in allen großen Orten in Judäa und Samaria, im Gazastreifen und selbst im arabischen Teil Jerusalems, z.B. vor dem Damaskustor, ein Party veranstalteten und Süßigkeiten an die Passanten verteilten zum Jubel für die Ermordung von Juden! Wie krank sind diese Menschen, wie Meschugge, würden unsere israelischen Freunde sagen?

Ich finde das Handeln der israelischen Sicherheitsbehörden mehr als korrekt und völlig in Ordnung, um die eigene Bevölkerung gegen die Gewalt von Extremisten zu schützen. Was würde man denn bei uns tun, wenn solche islamistischen Anschläge hier passierten? Die Bevölkerung würde vom Staat ein konsequentes Handeln gegen Terroristen erwarten – zu Recht! Nur die Medien würden sich bemühen, zu erklären, dass das ja sicher nichts mit dem Islam zu tun habe. Aber was bringt Menschen dazu, sich an Gottes Stelle zum Herrn und Richter über Leben und Tot anderer zu machen und damit selber Gott zu spielen?

Die „Festplatten“ dieser Leute müssen neu formatiert und programmiert werden! Drückt die Resettaste! Löscht Dummheit und Bosheit! Dies ist dringend geboten. Dazu braucht es engagierte Christen und Juden, die etwas davon begriffen haben, dass der Messias schon längst alles völlig in Griff hat in dieser Welt. In dieser unserer Zeit hat er, der Jude Jesus von Nazareth, die Lösung für den gesamten Nahostkonfl ikt. Es ist Vollbracht! Dieses Signal geht seit Karfreitag und dem Auferstehungstag aus in unsere Welt. Es hat bis heute keine Veränderung bewirkt, dass eine Knessetabgeordnete einst vor dem Parlament sagte: „Schicken wir doch Gott in den Urlaub und machen in dieser Zeit Frieden mit den Palästinensern!“ Im Gegenteil – ohne Frieden mit dem Allmächtigen Gott wird es keinen Frieden geben, weder im Nahen Osten noch anderswo! Und bei allem, was sich mehr oder weniger wohlmeinende Menschen so ausgedacht haben, wird es in der Politik immer nur um Vorletztes gehen! So wird es keinen Palästinenserstaat geben, weil der Allmächtige das nicht vorgesehen hat in seinem Wort! Gott hat seinen eigenen Friedensplan für Araber und Juden, wie wir in Sacharja 9 nachlesen können. Im Koran steht davon leider nichts.

Es gibt Hoffnung für all die Araber, die zum Hass gegen Juden und Christen erzogen wurden und die dieser Hass zerstört! Denn letztlich gilt für einen jeden Menschen: Als Christus starb, starb er für jeden Einzeln von uns, als ob jeder der einzige Mensch auf dieser Welt wäre – aus Liebe! Die ganze Welt wird neu, wenn Gott Sünde vergibt! Dies gilt in Deutschland genauso wie im Nahen Osten. Für die Sünden dieser Welt, wie Mord, Terror, Kindestötung im Mutterleib, Diebstahl, Lüge, Homosexualität, Ehebruch, Dekadenz und Wohlstandsverwahrlosung gibt es letztlich keine Lösung. Es gibt nur Erlösung, und dazu ist Jesus die Schlüsselperson! Kein Mensch geht durch seine Sünden verloren, sondern nur durch seine Selbstgerechtigkeit und seinen Stolz, weil er oder sie sich vor dem Herrn Jesus nicht beugen will. Keiner ist von Gott völlig verstoßen, solange er sich nach Gott sehnt.

Deshalb, weil wir das alles wissen, lassen wir uns radikalisieren von Gottes Liebe. Ehemalige Muslime, die von Kindesbeinen an zum Hass erzogen wurden, wie Mosab Hassan Yousef, der Sohn des Hamas-Mitgründers Scheich Hassan Yousef, der eine Terroristenkariere begonnen hatte, aber durch seine Bekehrung zu Jesus lieben gelernt hat, auch Juden und Israel, sind ein Beispiel dafür. Oder auch der ehemalige Terrorist und Leibwächter Jasser Arafats, unser Freund Tass Saada in Jericho, der durch den Glauben an Jesus auch Gottes Liebe erfahren hat und nun selber lieben kann. Der heute ein Waisenhaus leitet, wo Kinder zur Versöhnung mit Israel erzogen werden. Beide Männer sind ein Zeugnis dafür, wie radikal Gottes liebe Menschen verändert. Ich wünsch mir das auch für mich persönlich und für viele von Euch! Wir haben sein Wort, sein Schöpferwort, das Neues schafft, das Versöhnung schafft, das Hoffnung und Zukunft schafft. Doch genügt es nicht, Lehrsätze für wahr zu halten, wie es Paulus im „Hohen Lieder der Liebe“ in 1. Korinther 13 beschreibt.

Wir müssen Gottes Liebe auch in unser Herz lassen. Wenn diese Liebe aber auch genügend Platz in unserem Herzen haben soll, bedeutet das, dass wir Unversöhnlichkeit, Groll und Bitterkeit oder gar Hass gegen andere Menschen ausräumen und loslassen! Das beginnt oft damit, dass wir bereit sind, Menschen zu vergeben, so wie Gott uns vergeben hat in Jesus Christus. Lassen wir uns radikalisieren von Gottes Liebe. Das wünsche ich mir und Euch allen!

Der Herr segne Sie/Euch alle über den Sommer und bis zu unserem Wiedersehen, vielleicht zur Jahreshauptversammlung am 10. September in Reichenbach, zum Gemeindebibeltag am 31. Oktober in Glauchau oder bei anderer Gelegenheit.

Ihr/Euer Wilfried Gotter

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