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| Carmen Matussek, Tübingen

„Eine neue Infusion von Hoffnung“

„Eine neue Infusion von Hoffnung“ nannte Dieter Graumann, Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland, den 2. Deutschen Israelkongress, der am 23.10.2011 auf dem Messegelände in Frankfurt stattfand.

Das ist eine zutreffende Beschreibung. Rund 3.000 Menschen waren zusammengekommen, um ihre Solidarität mit Israel zu bekunden. Und nicht nur bei den Teilnehmerzahlen war ein deutliches Wachstum im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen: Der Kongress war auf der ganzen Linie ein Erfolg: Die Räumlichkeiten waren allererste Sahne, ebenso die Redner und ihre Beiträge, und es gab genügend Raum, Leute kennen zu lernen und sich zu vernetzen.

Sacha Stawski von I LIKE ISRAEL und alle seine Mitstreiter haben ganze Arbeit geleistet. Danke dafür! (Die Kosten des Kongresses sind noch nicht ganz gedeckt. Wer nicht teilnehmen konnte, aber gern teilhaben möchte, hätte also noch Gelegenheit dazu.)

Auch „die spürbare Wolke von Argwohn und Misstrauen zwischen den rein politischen und den christlichen Israelwerken“, die ich letztes Jahr in meinem Artikel zum ersten Kongress beschrieben habe, glänzte in diesem Jahr durch Abwesenheit. Im Gegenteil: Als Mosab Hassan Yousef, der „Sohn der Hamas“, in seiner Rede sagte: „Meine größte Motivation, für den Staat Israel zu arbeiten, war neben allem anderen ein tiefes Verständnis der Liebe Gottes für alle seine Kinder durch die Person Jesus Christus.“, war die Antwort tosender Applaus. Er sei nicht hier, um zu predigen, aber das sei einfach die Wahrheit und mit Sicherheit seine größte Motivation gewesen. Außerdem sagte er: „Ich bin Zeuge gewesen und ich weiß, dass Israel nicht das Problem im Nahen Osten ist. Israel ist die Lösung für Nahost!“

Seine gesamte Rede sowie viele der anderen Beiträge sind sehr empfehlenswert und auf der Internetseite des Israelkongresses abrufbar. Dort fi ndet sich auch das gesamte Programm von Samstag und Sonntag sowie der Wortlaut der Kongress-Resolution. Es war noch mehr Politprominenz – auch aus Israel – anwesend als im letzten Jahr, so dass man eine Seite damit füllen müsste, um allen gerecht zu werden.

Natürlich waren auch viele ebenfalls sehr prominente Sächsische Israelfreunde aktiv mit vor Ort. Lothar Klein war im Politikerpodium und im Workshop „Israel Lobbyarbeit in Deutschland und Europa“ und Wilfried Gotter im Workshop „Christlicher Zionismus“ an vorderer Front mit dabei.

Zum ersten Mal wurde auf dem Kongress der ILI-Preis verliehen, sowie die Ehrenmitgliedschaft im gleichnamigen Verein, und zwar an den Autor Ralph Giordano, der teilweise unter Tränen eine bewegende Rede hielt. „Warum begreift die Welt nicht, dass ihr Schicksal mit dem Israels im Guten wie im Bösen unlösbar verbunden ist?“ Er fühle sich „verbunden mit allen jüdischen und nicht-jüdischen Freunden Israels, besonders den deutschen, die es schon einmal leichter hatten als heute, sich zu Israel zu bekennen.

Aber wir wissen, dass sie da sind, zuverlässige Bundesgenossen, auf deren Wort wir bauen können, die mit uns rufen: „I like Israel!“ Aus seinem Mund war das nicht als Hoffnung formuliert, sondern als eine Gewissheit, die wir niemals enttäuschen dürfen, unabhängig davon, wer in den nächsten Jahren unsere Regierung stellen wird. Der Israelkongress ist eine wunderbare Einrichtung, um sich dieses Ziel gemeinsam vor Augen zu halten und darauf zuzugehen.

Lesen Sie den ganzen Artikel in der Ausgabe 4/2011.

2. Deutscher Israelkongress
2. Deutscher Israelkongress
Politiker-Podium mit Lothar Klein
Politiker-Podium mit Lothar Klein
DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger
DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger
Israels Vizeaußenminister Danny Ayalon mit Moderatorin Melody Sucharewicz
Israels Vizeaußenminister Danny Ayalon mit Moderatorin Melody Sucharewicz
Uwe Dziuballa, Wilfried Gotter und Moshe Gabay am Stand der SIF
Uwe Dziuballa, Wilfried Gotter und Moshe Gabay am Stand der SIF
Flagge zeigen
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Versöhnungsarbeit