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Interview mit Michael Sawitzki, Handwerkerdienste

 

Es gibt ein neues Engagement des Handwerker-Dienstes im Norden Israels. Worum genau geht es da?

Michael Sawitzki: Ja, in Ma’alot und Umgebung, an der libanesischen Grenze. Politisch eine Krisenregion, natürlich eine Herausforderung. Aber unser neues Engagement im Norden ist eine Führung von Gott, dort präsent zu sein. Wir sprechen von etwa 600 Wohnungen. Alle mehr oder weniger in renovierungsbedürftigem Zustand.


Warum ausgerechnet Ma’alot?

Michael Sawitzki: Zunächst ist Ma'alot Partnerstadt von unserer sächsischen Stadt Reichenbach. Also von daher gibt es schon viele Berührungen. Und der andere Grund: in dieser Region, in und um Ma'alot, war noch niemand, um den vielen armen Bedürftigen zu helfen, ihre Wohnungen zu renovieren usw. Als wir davon erfuhren, haben wir mit Hilfe unserer Freunde vom christlichen Hilfswerk Zedakah, im März, zunächst ein Begegnungszentrum für Holocaustüberlebende und andere Bedürftige in Ma'alot renoviert. Das Haus von außen, aber auch die Räumlichkeiten innen so wieder hergerichtet, dass dort bedürftige Menschen ein wenig Gemeinschaft miteinander haben können.


Wie hat man in Ma’alot darauf regiert?

Michael Sawitzki: Bei den Außenarbeiten wurden wir ständig angesprochen. Leute kamen vorbei und fragten, wer wir sind und woher wir kommen. Viele waren überrascht und konnten nicht glauben, was hier in Ma’alot geschieht.
Als wir fertig waren, gab es eine kleine Feier im Sitzungssaal des Rathauses. Jeder von uns hat eine Urkunde bekommen. Der Bürgermeister bedankte sich, er sprach von dem großen Vertrauen, das die Menschen in Ma’alot zu uns entwickelt haben. Und es machte uns stolz, als der Bürgermeister davon sprach, dass wir Sachsen den Mund nicht nur voll nehmen, etwas versprechen, was wir dann nicht halten würden. Er schätze es sehr, dass wir fast alle Handwerkermeister sind und dort solide Arbeit abgeliefert haben und unser Engagement dort gut vorbereiten würden.


Wo wohnen die Handwerkergruppen, wenn sie - hoffentlich schon wieder im Juni - in den Norden gehen werden?

Michael Sawitzki: Wir wohnen wir im Ferienhaus von Zedakah. Aber jetzt haben wir ein sehr schönes und großes Haus in Ma'alot gefunden, was wir aber noch herrichten müssen. Auch der Umzug von unserem alten Haus in Givat Yearim bei Jerusalem nach Maalot muß noch über die Bühne gehen- was eine große Herausforderung ist.


Was ist mit Eurem Engagement im Süden, in Sderot und in Jerusalem?

Michael Sawitzki: Natürlich engagieren wir uns nach wie vor in Sderot. Dort sind durch den Ausbau der Suppenküche so viele Freundschaften entstanden, die wir nicht missen wollen. Außerdem gibt es auch in Sderot noch renovierungsbedürftige Wohnungen und in der Suppenküche selbst gibt es immer wieder etwas zu tun, und die Außenarbeiten, wie die Wege z.B., sind auch noch nicht fertig.
Bei der Besichtigung  von 20 Wohnungen in und um Jerusalem wurden Hoffnungen geweckt, die wir natürlich nicht enttäuschen wollen. Deshalb fahren im Herbst 2 - 3 Sondergruppen nach Jerusalem, um Wohnungen von Bedürftigen zu renovieren. Also es gibt jede Menge zu tun und viele Hände werden gebraucht.

 

 

 

 

Michael Sawitzki (2. v.r.) mit Handwerkern im israelischen Baumarkt
Michael Sawitzki mit Holocaust-Überlebender 2013
Arbeiten am Begegnungszentrum in Ma'alot
Die Handwerker im Büro des Bürgermeisters von Ma'alot
Das neue Haus in Ma'alot
Eine Urkunde zum Dank für die geleistete Arbeit
Michael Sawitzki (rechts) mit dem Bürgermeister von Sderot