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Zentralrat der Juden: Jerusalem als Hauptstadt anerkennen

Osnabrück (idea) – Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster (Würzburg), hat die Europäische Union ermutigt, Jerusalem ebenso wie US-Präsident Donald Trump als israelische Hauptstadt anzuerkennen. Schuster sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, er würde eine solche Anerkennung durch die EU für einen naheliegenden und guten Schritt halten. Trump habe „eigentlich nur einen Punkt benannt, der sowieso schon Fakt ist“. Denn das israelische Parlament, der Staatspräsident, der Ministerpräsident und die Mehrheit der Ministerien hätten ihren Sitz in Jerusalem. Auch Staatsbesuche fänden dort statt. Man könne aber darüber streiten, ob der von Trump gewählte Zeitpunkt ideal gewesen sei. Wenn die EU aber die Möglichkeit habe, „eine Friedensinitiative voranzutreiben, indem man Jerusalem zum jetzigen Zeitpunkt nicht anerkennt, dann wäre das auch eine Option“.

„Die Welt“: UN-Resolution zu Jerusalem ist eine Farce

Währenddessen stößt die Resolution der UN-Vollversammlung, die Trumps Jerusalem-Entscheidung verurteilt, auch auf Kritik. 128 Staaten, unter ihnen Deutschland, stimmten ihr zu. 35 Staaten enthielten sich, 21 waren nicht anwesend, neun lehnten sie ab. In der Resolution werden die USA aufgefordert, die Anerkennung zurückzunehmen. In einem Kommentar von Redakteur Richard Herzinger in der Tageszeitung „Die Welt“ heißt es, das Ergebnis sei eine Farce. Es sei das gute Recht der USA, den Standort ihrer diplomatischen Vertretung frei zu wählen. Der Beschluss, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, sei vom US-Kongress bereits 1995 gefasst worden. Die US-Präsidenten hätten ihn seitdem „aus politischen Opportunitätsgründen“ nur immer wieder verschoben.

Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster. Foto: idea/kairospress
Medienarbeit / Presse