Aktuelles

| Pfr. Matthias Franke, Dennheritz

Bericht über die Reisen 12 und 13 nach Äthiopien

Ursprünglich war die 12. Reise für Juni geplant, aber aus terminlichen Gründen war dies dann nicht möglich, so dass ich schon am Überlegen war, ob ich in diesem Jahr meine drei Reisen in den Jahresplan bekommen würde. Da überraschte mich meine Frau mit der Aussage: „Weißt Du, nach Krakau können wir auch in einem anderen Jahr in Urlaub fahren, ich komme mit nach Äthiopien!“

Meine Frau hat mir immer den Rücken freigehalten für die Dienste in Äthiopien, aber die Angst vor der Not hatte sie davon abgehalten, einmal mit zu kommen. So gingen wir im August gemeinsam auf eine zweiwöchige Reise. Im Oktober kam dann unser Sohn Nikolaus mit auf die 13. Tour, so dass jetzt über die Hälfte der Familie schon mit war und nun aus eigenem Erleben gesehen hat, wovon ich sonst immer nur berichtete.

Nach einer sehr warmherzigen Begrüßung auf dem Flugplatz von Äthiopiern, Falascha und Somalis mussten wir feststellen, dass es im Land noch nicht so warm war, wie meine Frau sich dies gewünscht hatte. Die Regenzeit war noch nicht vorüber, und es war relativ kühl, oft unter 20 Grad Celsius. Wenige Stunden nach Ankunft waren wir mitten im äthiopischen Leben. Für alle ist es immer wieder ein sehr eindrückliches Erlebnis, in „meiner jüdischen Familie“ zu sein und die herzliche Gastfreundschaft zu erfahren.

Dabei ist die Feier des Schabbat ein beeindruckender Höhepunkt. Dem Glanz, den die „Königin Schabbat“ in eine arme Hütte bringt, kann sich niemand entziehen. Ist der Schabbat doch der Tag, an dem auch der Arme sich der Zuwendung Gottes vergewissert. An diesem verliert der Kampf um die Existenz etwas von seinem Druck, der Arme geht aus den Mühen um das Leben in die von Gott verordnete Ruhe. Die festen Regeln und Gebete geben der jüdischen Familie die Gewissheit, Teil von Gottes nicht vergessenem Volk zu sein.

Ganz anders der Sonnabendvormittag, an dem sich Flüchtlinge aus Ruanda zu ihrem Gottesdienst trafen. Die meisten leben seit einigen Jahren als Gäste in Äthiopien. Ihnen vermittelt die Gottesdienstgemeinde das wichtige Gefühl von Heimat. Hier gibt es keine feste Liturgie. Mit großer Intensität und Hingabe betet man sich heraus aus der Not in die Gegenwart Gottes. Da stehen sie, die mit schlimmen Wunden an Leib und Seele aus dem Völkermord Ruandas nach Äthiopien gekommen sind und hier vorübergehend Heimat gefunden haben.

Es war ein großes Vorrecht für mich, bei ihnen über unsere Identität in Christus predigen zu dürfen. Da stehen sie mit ausgestreckten Armen, mit geschlossenen Augen, aus denen einige Tränen über ihre Wangen laufen und beten sich hinein in die liebevollen Arme Gottes. Am Ende des Gottesdienstes wurde ein junges Ehepaar verabschiedet, das seit sechs Jahren in Äthiopien Zuflucht gefunden hatte. Für sie kann ein Neustart in den USA beginnen. [...]

Lesen Sie den ganzen Bericht in der Ausgabe 4/2011.

Spendenkonto:

Äthiopienhilfeverein Fassika e.V.
Sparkasse Chemnitz BLZ 870 500 00
Kontonummer 3625004525

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